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Alt 22.02.2007, 07:54   #23
Daydreamer
 
 
Registriert seit: 05.07.2006
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Mal meine Meinung:

Mit der D7D geht man - heute erst recht - Kompromisse ein. Meines Erachtens allerdings im Wesentlichen beim Autofocus und der Auflösung (die im Übrigen nach meinen Maßstäben hier tlw. überbewertet wird). Das Bedienkonzept ist bis auf wenige Details (Ein-Aus-Schalter links oben ) als schlichtweg genial zu bezeichnen: vor dem Kauf die review bei dpreview (interessanter Satz^^) gelesen und danach nicht einmal ins Handbuch schauen müssen für die Bedienung, noch dazu kann ich alle relevanten Einstellungen bis auf den Blitzmodus mit der Kamera am Auge blind mit einer kurzen Daumenbewegung einstellen (ok, die Wahl des AF-Messfelds geht schon mal schief, da sollte man schon auf das Blinken im Sucher achten, um keine bösen Überraschungen zu erleben) - das habe ich noch bei keinem Fotografen mit anderem System beobachten können. Wie wichtig das nun ist, ist Geschmackssache.
Auch in anderen Bereichen setzte die D7D in ihrer Preisklasse Maßstäbe und ist daher auch heute noch up to date, es seien nur genannt: Gehäuse, Display, Sucher.

Der Autofocus ist nicht mehr auf der Höhe der Zeit - zu ungenau bei schwierigem Licht, nur ein Kreuzsensor und ich persönlich empfinde die Anordnung der mEssfelder nur im mittleren Bereich auch als störend - wieder Geschmackssache. Dazu kommt, dass derzeit keine bezahlbaren SSM-Optiken erhältlich sind. Mir relativ egal, aber dennoch ein berechtigter Einwand.

DIe D80 z.B. hat - wenn wir mal nur Bildrelevante Unterschiede betrachten - die höhere Auflösung, das bessere AF-System und vermutlich den etwas besseren Sucher (kenne weder sie noch die D200 persönlich). Urteile über Farbechtheit etc. überlasse ich anderen. Dazu kommt, dass es ein brauchbares Lineup an AF-S Objektiven gibt, die allerdings nicht zu den billigsten der Klasse gehören. Für den Anfang werden die überbleibenden 200 Euro dafür kaum genügen. Am sinnvollsten wäre hier das hoch gelobte Nikon 18-70, das aber an der D80 mit ihren 10mpix an seine Auflösungsgrenzen stoßen soll.

Apropos Auflösung: Ich schrieb oben, dass ich das für überbewertet halte. Warum? Ganz einfach - ich habe mäßig gecroppte (ca. 2500x1800) Ausbelichtungen auf etwa A4 in Hochglanz machen lassen und selbst bei näherer Betrachtung keine Qualitätsabstriche erkennen können - hier wird natürlich gutes Ausgangsmaterial, 100% scharf etc. , vorrausgesetzt.

Der Fotograf Michael Weber schreibt in seiner Review der D2Hs (4 Mpix) auch interessantes zum Thema Auflösung und deren Praxisrelevanz:
http://www.imagepower.de/IMAGES/imgEQUIPMENT/D_D2Hs.htm

So,
und nun gehe ich zur Schule (ist schon fast ne Sucht, vorher hier nen längeren EIntrag zu verfassern ).

//edit: in meinem Beitrag bin ich davon ausgegangen, dass Sony sein Engagement im DSLR-Segment beibehalten/verstärken wird. von der derzeitigen Situation ausgehend sind die meisten Ratschläge in Richtung Nikon/Canon prinzipiell gerechtfertigt, aber ernsthaft in Erwägung zu ziehen, dass die D7D damit rausgeworfenes Geld werden könnte, halte ich für absoluten Unsinn. Naja, warten wir mal zur PMA - sollte dann wirklich das neue Sony-Modell vorgestellt werden, so werden uns dessen Spezifikationen ganz gut Aufschluss über Sonys Pläne für das DSLR-Segment geben. Dass es bei der Verwirklichung fürs Erste nicht an Geld mangeln wird, sollte uns klar sein und den Schwarzmalern etwas Farbe in den Topf kippen
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The woods are lovely, dark and deep,
But I have promises to keep,
And miles to go before I sleep,
And miles to go before I sleep.
- Robert Frost

Geändert von Daydreamer (22.02.2007 um 07:59 Uhr)
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