Hallo Ebbi, in den ersten 20min würde ich die RAW-Entwicklung z.b. in RAW Magick) und alle Standardkorrekturen durchführen. Farben, Helligkeit und Kontraste in 16-Bit, den Rest in 8-Bit. Die letzten zehn Minuten würde ich für die Vergrößerung ansetzen.
Gute Erfahrung habe ich damit gemacht, Bilder in zwei, vielleicht drei Bildbereichsarten einzuteilen.
I Konturen
An Konturen wird die subjektive Schärfe beurteilt. Damit Konturen nicht zu weich werden, vergrößere ich sie mittels PhotoZoom. BlowUp ist imo noch etwas besser aber auch zehn Mal so teuer. "Bikubisch weicher" mit anschließendem Schärfen durch Verformen leistet ähnliches.
II Flächen
Flächen sollen weich bleiben, Texturen sollen erhalten bleiben ohne betont zu werden. Bikubisch weicher arbeitet hier hervorragend.
III Gewusel
Gewusel ist eine Art von Detail das oberflächlich beurteilt wird. Entferntes
Zweiggewirr, die Struktur eines Stoffes, das Muster von Naturboden oder Meeresgrund zum Beispiel. Speziell bei Ausdrucken können hier fraktale Verfahren gut wirken. Ansonsten mache ich einen großen Bogen um sie. Da diese Bildinhalte unsere Bayer-Sensoren oft überfordern und selbst das was gute RAW-Konverter rausholen eher beschämend ist, würde ich die Bildinhalte der Klasse III in Klasse II stecken, außer sie liegen gerade noch im Auflösungslimit.
Zum Schluss kannst du falsch vergrößerte Details nachzeichnen durch die der Interpolationsschwindel auffliegen könnte. Eine Hausnummer, ein Autokennzeichen...
Anschließend lege ich gerne leichtes kontrastabhängiges grobes Rauschen und eingescanntes ISO 100-Korn über das Bild. Um den Laien zu täuschen, reicht es und zudem vermutet das Auge in gutem Rauschen weitere Details, die selbstverständlich nicht da sind. Wenn jemand meint, ein großes Bild mit der Lupe betrachten zu müssen...
|