Zitat:
Zitat von NicolaiK
ob der nette Herr mir Mißt erzählt hat oder ob da etwas wares dran ist.
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Wenn man weiss, was man tut, ist die Spotmessung die einfachste Methode zu einem gewünschten Ergebnis zu kommen. Die Mehrfeldmessung macht letzten Endes nichts anderes: Die Messung pro Feld wird in ein vorgegebenes Bewertungsschema gegeben, dass als Ergebnis zu einem "amateurgerechten" belichteten Foto führen soll.
Dieses vorgegebene Schema entspricht aber oft nicht dem gewünschten Ergebnis. Es gibt bildwichtige Punkte, deren Verteilung nicht mit den verschiedenen Messfeldern übereinstimmt. Es gibt Motive, die mit einer Mehrfeldmessung nicht in den Griff zu bekommen sind. In diesen Fällen greift man zur Spotmessung. Die bildwichtigen Punkte werden angemessen und aus den Messungen wird der optimale Kompromiss ermittelt. Nur dass jetzt die bildwichtigen Punkte gezielt manuell gemessen werden und unwichtige Bildbereiche ganz aus den Messungen herausfallen. Genau das kann halt die Mehrfeldmessung, die auf vorgegebenen Mustern beruht, nicht.
Da bei der Spotmessung unterschiedliche Durchmesser des Messkreises gewünscht sind, kann man zusätzlich zur Einstellung "Spot" bei der D2x auch den Durchmesser des Messkreises variieren - also die Präzision erreichen, die man möchte. Soweit die Theorie.
Ein Beispiel aus der Praxis ist dieses Bild:
Die Mehrfeldmessung führt zu einem etwas überbelichteten Himmel und einem total unterbelichteten Vogel. Der Vogel ist aber das bildwichtige Motiv, dass "richtig" belichtet werden soll. Deswegen habe ich diese Aufnahme mit einer Spotmessung auf den Körper des Vogels gemacht. Eine Belichtungsreihe hätte hier nichts gebracht, weil die Viecher an dem Standort nicht nur unverhofft, sondern auch verdammt schnell kamen und wieder weg waren. Der jetzt natürlich in der Aufnahme total überbelichtete, fasst weiße Himmel lässt sich bequem durch einen richtig belichteten Himmel einer zweiten Aufnahme ersetzen. Das Ergebnis ist das gewünschte Bild, wie ich es im Kopf hatte.