Hallo Andreas!
Zitat:
Zitat von Teddy
Bisher habe ich nur den Eindruck, dass alles, was nicht DEINEM Wissen entspringt, in deinen Augen schlichtweg falsch
ist.
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Meinem Wissen entspringt gar nichts, ich habe mir mein Wissen in 25 Jahren analoger Fotografie, acht Jahren digitaler Fotografie und über 13 Jahren Arbeit mit Photoshop angeeignet. Das ist mir nicht so einfach zugeflogen. Und ich denke bestimmt nicht von mir, dass ich "allwissend" oder ein "Profi" bin. Ich bin mir klar, dass ich in allen Bereichen immer noch lerne, und ich informiere mich unentwegt weiter zu den Themen - ich bin noch immer mitten im Lernprozess.
Zitat:
Zitat von Teddy
Deine bisher rein theoretischen und teils sehr schroffen Anmerkungen haben schon einen recht arroganten Touch.
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Schroff werde ich nur, wenn ich schroff angegangen werde. Leute, die sich nicht sagen lassen können, dass sie etwas nicht richtig verstanden haben, haben es schwer mit mir. Leider ist die Schwelle zur Selbstkritik hier oft sehr hoch. Da werden die blödsinnigsten Behauptungen aufgestellt, aber wehe man sagt etwas dagegen, dann spielt man den Beleidigten.
Zitat:
Zitat von Teddy
Einfach nur zu sagen: "Was ihr bisher gemacht habt ist Mist" ist sicher nicht der beste Weg 
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Das habe ich nie gesagt, und auch nicht ausdrücken wollen. Aber mich hat's fast vom Stuhl gehauen, als ich die 5 Seiten des oben verlinktes Threads durchgelesen habe. Warum habe ich nur den Eindruck, als fühltest Du Dich ob meines Statements ein klein wenig angegriffen?
Zur Sache:
Das meiste habe ich wohl schon ausführlich hier geschrieben. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, mit den ganzen Misverständnissen etc...
Ich denke es ist auch Sinn und Zweck das Adobe Produkte auch den Adobe RGB Farbraum darstellen können.
Nein, das hat miteinander eigentlich gar nichts zu tun. Den AdobeRGB-Farbraum
darstellen können nur geeignete Ausgabegeräte (sehr hochwertige Monitore und kein Drucker dieser Welt),
simulieren kann ihn jede Anwednung, die Farbmanagement beherrscht. Und natrlich kann das Photoshop.
Wenn man nicht weiss, was man macht, ist man mit sRGB auf der sicheren Seite.
Unbedingt - mit digitalen Fotos. Fürs Web und für den Bilderdienst ist das genau richtig. Nur wer für den Vierfarbdruck im professionellen Bereich oder den sehr hochwertigen Ausdruck auf HighEnd-Tintenstratzern ausdruckt, sollte sich mit AdobeRGB befassen - aber
nicht als Kamera-Farbraum, sondern als Arbeitsfarbraum in PS.
Also müsstest Du, wenn du Adobe RGB in der Kamera einstellst auf jeden Fall in sRGB konvertieren bevor du die Bilder im Netz zeigst. Ansonsten werden die Farben flau dargestellt.
Unbedingt richtig. Trifft aber keine Aussage zu der Sinnhaltigkeit der AdobeRGB-Einstellung an der Kamera.
hab ich denn beim großformat Ausdruck eine merkliche Steigerung an farblicher Quallität wenn ich in Photoshop mit Adobe RGB arbeite ?
Das kann man so nicht beantworten, denn es hängt vom Motiv ab. Wenn alle Farben im Motiv komplett innerhalb von sRGB liegen, bringt AdobeRGB nicht den geringsten Vorteil. Liegen Farben innerhalb des Druckerfarbraumes, aber außerhalb von sRGB, dann hilft AdobeRGB. Das hat aber nichts mit den Kameraeinstellungen zu tun. Ich wiederhole mich:
Wer in JPEG mit AdobeRGB arbeitet, kauft sich zwar einen größeren Raum an darstellbaren Farben ein, bezahlt aber im Gegenzug mit groberen Farbabstufungen.
Es ist vielleicht hilfreich, mal den Gamut seiner Bilder zu analysieren: In ACR mit Standard-Einstellungen nach 16bit ProPhotoRGB entwickeln, und dann den Soft-Proof mit sRGB aktivieren und die Farbbereichswarnung einstellen. Man kann auch AdobeRGB simulieren, um den vermeintlichen Vorteil zu sehen. "Normale" korrekt belichtete Bilder liegen überwiegend innerhalb von sRGB. Wenn man jetzt an der Kamera AdobeRGB einstellt, werden diese ganzen Bereich auf 70% der Informationen reduziert. Und der Rest verpufft im Nirvana, weil es ja nur ein paar wenige Stellen gibt, wo die AdobeFarben überhaupt zum Zuge kommen.
Heutige Tintendrucker können den AdobeRGB-Farbraum ebenfalls in der Regel annähernd wiedergeben.
Nein, das ist nicht der Fall. Sinn von AdobeRGB ist es alleine, den Drucker-(CMYK-)Farbraum völlig zu
umschließen. Dabei wird sehr viel "Luft" produziert, also Farben innerhalb von AdobeRGB, die (weit) außerhalb des Druckerfarbraumes liegen.
Ich sehe auch ein, das Adobe der größere Farbraum ist, und man ein Quäntchen mehr Nuance erhält wenn man in Adobe fotografiert und dann in PS un sRGB umwandelt.
Ein großer Irrglaube: Wenn man in AdobeRGB fotografiert, und dann später in sRGB umwandelt, dann gewinnt man gar nichts, aber verliert alles. Die zusätzlichen Farben von AdobeRGB werden einfach abgeschnitten - ein perzeptives Rendering ist nicht möglich - aber die Reduktion der übrigen Farben auf 70% bleibt erhalten. Man hat also einfach 30% der Bilddaten vernichtet.
...daß ich keine Umwandlung vornehme und die Adobe-Pics schlicht und ergreifend in sRGB ansehe und bearbeite. Gerade diese Vorgehensweise mildert das "Knallrot" in den Bildern.
GAU: Da wird mit absichtlich falschen Einstellungen im Farbmangament eine verkorkste Monitorkalibrierung kompensiert. So kann man in seiner eigenen kleinen Nische existieren, doch beim Austausch der Daten sind Überraschungen vorprogrammiert.
So wie das Adobe aus der Kamera kommt wird es betrachtet, egal welche Software ich verwende.
Klaro! Und dann kommen wieder die Fragen, warum sieht mein Bild in Software A anders aus, als in Software B...
Ich hab gestern noch mal den Versuch gemacht und eins von meinen Adobebildern in sRGB gewandelt. Und der Vergleich hat dann ergeben:
Gewandeltes Bild ist deutlich "Brillianter"

Wie soll man da jetzt etwas sagen, ohne dem lieben Menschen zu nahe zu treten? Er hat leider gar keine Ahnung, was er da macht, probiert völlig unkontrolliert irgendwas aus, und zieht dann fatale Schlussfolgerungen.
... und so geht es in diesem Thread gerade weiter.
Wenn jemand meint, er erhalte "bessere" Bilder, wenn er in der Kamera AdobeRGB einstellt, dann soll er das machen - der Glaube versetzt ja bekanntlich Berge. Aber er kann nicht die Realität versetzen. Aus technischer Sicht kann ich nur sagen: Es ist Unsinn.