Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 09.09.2006, 15:08   #3
goof
 
 
Registriert seit: 12.03.2005
Beiträge: 88
Sigma 18-200, warum?

Hallo, alle zusammen,

meine Entscheidung für ein Sigma 18-200 war einfach:
ich muss beruflich oft aus schwierigen Situationen heraus fotografieren (Dreck, Staub, schlechtes Licht, eine Hand zum Festhalten).
Objektivwechsel sind da nicht möglich, als musste eine "All-In-One"-Lösung her.
Das war (nach der Nikon CP 950) zunächst die KoMi A200, die aber leider wegen miserabler Autofokus-Leistung bei schlechtem Licht wieder ausschied. (Ansonsten ein sehr gutes Gerät!)

Ersatz: KoMi 5D mit Sigma 18-200.
Damit habe ich - für den beschriebenen Verwendungszweck - die nahezu ideale Combo:
Ausreichender Brennweitenbereich, Makro-Funktion, ausreichender AF, ISO-Bereich bis 800 gut nutzbar, klein, leicht, handlich, kostengünstig (alles zusammen weniger als 800 EU, also kein ganz großer Verlust, wenn das Zeug mir mal aus der Hand und in den Abgrund fällt).

Jetzt zur Bildqualität - solche Linsen werden ja schließlich häufig als "Scherben" und "Suppenzoom" verschrien.

Tatsächlich gibt es Abbildungsfehler, u.a.:

1. Chromatische Aberrationen (Farbsäume)
2. Sphärische Aberrationen (geometrische Verzerrungen)
3. Bildfeldkrümmungen
4. Reduzierte Schärfe an den Rändern bei geöffneter Blende

Dazu meine - subjektiven!! - Erfahrungen:

zu 1. CA`s sind sichtbar an den Bildrändern bei harten Lichtkanten und
starken Vergrößerungen (am Bildschirm deutlicher als auf Papier).
zu 2. Mein teures Minolta AF 20/2,8 verzerrt auch tonnenförmig!!!
Die sphärischen Verzerrungen des Sigma sind "gutmütig" und lassen
sich deshalb leicht per Knopfdruck korrigieren.
zu 3. Das Sigma ist als Repro-Objektiv ungeeignet. Dafür nehme ich eines
meiner Makros 50/2,8 oder 100/2,8
zu 4. Das Sigma hat (wie im übrigen fast alle Objektive) seinen "Sweet-
Spot" etwa bei Blende 8. Damit liefert es bei allen Brennweiten
gute (an den Rändern) bis sehr gute (Mitte) Auflösung, Schärfe und
Kontrast. (Siehe dazu auch slrgear.com).
Seitdem ich dies weiß und durch Vergleich mit meinen hochwertigen
Primes überprüft habe, verwende ich das Sigma häufiger auch im
privaten Bereich.
Dann aber immer mit Zeitautomatik und fester Blende 8.
Schärfentiefen-Spielereien sind dann halt mal nicht möglich.
Sollten die Automatik-Zeiten dabei doch mal zu lang werden, hilft
mir ja immer noch AS mit 1-2 Zeitstufen Gewinn und ISO 400
sowieso

Also: Verteufelt mir das Sigma nicht! Ein gutes Exemplar kann ein sehr gutes Werkzeug sein, vorausgesetzt man weiß wofür es gut ist.
Wer`s nicht glaubt, dem kann ich gerne eine oder zwei typische Bilddateien in die Mail geben.

Und noch zur Klarstellung: ich habe und nutze auch eine ganze Reihe sehr guter Minolta-Festbrennweiten.
Entscheidend sind halt immer die Einsatzbedingungen!


Mit Grüßen aus dem sonnigen Franken

GOOF
goof ist offline   Mit Zitat antworten