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Zitat von -TM-
Die Situation wird zusätzlich problematisch, weil Dein Aufnahmewinkel schon sehr weit von 90° zur Bewegungsrichtung des Motorrads abweicht. D.h. es bewegt sich nicht nur an Dir vorbei, sondern auch sehr schnell von Dir weg und somit auch aus der Schärfeebene raus. Zwar wird die bei f20 etwas erweitert, aber bei einem Tele ist die Schärfentiefe nun mal begrenzt, egal wie weit man abblendet.
Mitzieher werden in der Regel besser, wenn das Objekt sich in möglichst konstanter Entfernung an Dir vorüberbewegt.
(Im Idealfall kreisförmig :wink
Bei diesem Foto hätte nicht nur die Bewegungsunschärfe kompensiert werden müssen, sondern auch die, die durch die Entfernungsänderung entsteht.
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Richtig. Jedoch hat das nicht (nur) mit der Schärfentiefe zu tun (die hätte hier sicher ausgereicht), sondern es wird tatsächlich auch bewegungsunscharf, weil die Bewegungsrichtung des Motivs eine andere ist als die der Kamera - das kann man bei vielen Mitziehern erkennen (siehe auch in meiner Galerie, z.B.
hier - Auto wird nach vorne hin unschärfer, weil ich nicht direkt im 90 grad Winkel fotografiert habe und das Auto in einer leichten Kurve war) und es gibt da viele Varianten. Man kann sogar vorne und hinten gleichzeitig eine Unschärfe haben (
Beispiel, Auto fuhr eine Kurve, deshalb ist es vorne und hinten unschärfer als in der Mitte, obwohl rel. gut aus 90 grad erwischt -ganz perfekt war der Mitzieher aber sicher auch nicht). Das sieht man auch an dem Bild hier: das Motorrad ist vorne schärfer als hinten (hätte auch umgekehrt sein können, das ist dann wieder eine Frage des Mitziehens). Abblenden hilft da gar nichts, obwohl auch die Schärfentiefe natürlich eine Rolle spielen
kann (nur in diesem Fall tut sie es nicht).
Man kann das aber auch zum Vorteil nutzen, weil es eben einen größeren Eindruck von Dynamik vermittelt, außerdem ist immer die gleiche, seitliche (90 grad) Aufnahmeposition auch langweilig. Aber je kürzer man belichtet/je akkurater man mitzieht, desto geringer wird das Problem - nur auf Bewegungen, die in mehreren Ebenen stattfinden (z.B. seitlich an einem vorbei und gleichzeitig von einem weg, wie hier) kann man nunmal nicht/kaum mitziehen, egal wie akkurat man es sonst kann.
Zum Foto: ich hätte die Verschlusszeit etwas kürzer gewählt (weniger stark abblenden, so kleine Blenden meide ich sowieso wenn möglich, wobei Beugung hier natürlich noch das kleinste Problem wäre), aber perfekt hätte es von dem Standpunkt wohl nicht werden können. Mit dem Objektiv haben solche Bilder wenig zu tun, mehr mit dem Können des Fotografen. Insgesamt finde ich das Bild aber ganz gelungen - man kann ja immer noch sagen, daß einem die Dynamik/der Geschwindigkeitseindruck wichiger war als die Schärfe

Motorrad und Rennstrecke hätte ich mir etwas heller gewünscht und enger beschnitten vielleicht (alles Geschmackssache).