So praktisch diese Lösung auf den ersten Blick erscheint, so fragwürdig ist sie in meinen Augen auch.
Hansevogel hat das treffend formuliert, ich möchte es zum besseren Verständnis etwas detaillierter ausführen:
(Wer sich durch technische Erklärungen "belehrt" fühlt, möge runter zu meinem Schlusssatz scrollen ...)
Objektive sind optische Präzisionsinstrumente, bei Kameragehäusen oder SSM-Objektiven kommen elektronische, elektromechanische und piezoelektronische Bauteile dazu. All diese Teile - egal ob im alten, hochgelobten Metallgehäuse oder in Plastik - können nur sehr begrenzt "Schock", also kurzfristige, hohe Beschleunigungen aushalten.
Der Transport in Taschen, Koffern usw. dient - mal neutral betrachtet - dazu, Umwelteinflüsse (Feuchtigkeit, Staub, ...) und mechanische Einflüsse (z.B. durch Aufprall von Fremdkörpern oder Kollision mit dem Boden) von der Ausrüstung fernzuhalten.
Mechanische Einflüsse werden neutralisiert, indem der Impuls bzw. die Energie, die auf ein Teil der Ausrüstung einwirken würde, neutralisiert werden. Dies geschieht durch Material mit entsprechenden Eigenschaften (Schaumstoff usw.) und Formgebung (Flexible Aufteilungen, die abfedern usw).
Wenn ich jetzt hingehe, und eine direkte mechanische Kopplung zwischen Kofferwand und Objektiv/Body schaffe, so gehen alle energieabsorbierenden Eigenschaften verloren (wenn man die geringfügige Dämpfung der Halterung selbst vernachlässigt).
Im Klartext heißt das: wenn der Koffer aus 50 cm Höhe auf den Boden fällt, ist das fast genauso, als wenn das Objektiv / der Body selbst aus dieser Höhe auf den Boden fällt.
Schlimmer noch: durch die Hebelwirkung von langen, schweren Objektiven an der Bajonett-Halterung kann die Wirkung sogar verstärkt werden.
Daher mein Appell: lieber Deckel am heilen Objektiv wechseln als das Objektiv aufs Spiel zu setzen.
Gruß
Michael
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Gruß
Michael
und 
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Technik ist nicht alles, aber ohne Technik ist alles nichts.
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