Thema: 8 oder 16 bit
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Alt 29.06.2006, 10:49   #2
Sebastian W.
 
 
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Ort: Hamburg
Beiträge: 1.178
Zitat:
Zitat von Jens_Rüdig
Zitat:
Zitat von Sebastian W.
Bei JPEG hast du zusätzlich Farbraumtransformationen und Kompressionsartefakte.

Das ist haarsträubend! Woher hast du denn diese Weisheiten?

Eine Farbraumtransformation hat man ... wenn man eine Farbraumtransformation durchführt ... vollkommen unabhängig vom Speicherformat. Bleibert schrieb da weiter oben etwas gutes zu.
Und JPEG-Artefakte können durchaus auch bei TIFFs vorkommen.
1. Es tut mir leid, dein Haar gesträubt zu haben

2. Mein Wissen stammt aus der ITU T.81 (JPEG-Norm), der Referenzimplementation der JPEG-Group und den Erfahrungen durch die Entwicklung eines JPEG-Optimizers auf Basis der Referenzimplementierung. Dort ist alles was hier steht im Detail nachzulesen.

3. Das JPEG-Verfahren überführt deine RGB-Daten zur Speicherung immer in den YUV-Farbraum und bei Bedarf auch wieder zurück wenn du sie benötigst. Das sind die zusätzliche Transformationen.
Edit: Ich war auf deiner Homepage und ahne, daß wir hier Farbräume bzw. -modelle durcheinanderwürfeln

4. DAS ist haarsträubend und nach der Herkunft frage ich lieber nicht . JPEG-Artefakte entstehen, wenn irgendendwo DCT auf kleine Blöcke mit anschließender Quantisierung angewendet wird. Übliche Bildbearbeitungsprogramme tun das nur, wenn du im JPEG-Format oder im TIFF-Format mit JPEG-Kompression speicherst. Das was man üblicherweise unter TIFF versteht wenn keine weiteren Angaben gemacht werden, arbeitet verlustlos, im aktuellen, meist RGB-Farbraum und erzeugt keinerlei Artefakte.

Zitat:
Zitat von bleibert
Zitat:
Zitat von Sebastian W.
JPEG arbeitet im YUV-Farbraum, wobei die Farbdifferenzsignale mit reduzierter Auflösung gespeichert werden.
Nein, die zwei Farbkanäle Cr und Cb können komprimiert werden, müssen aber nicht. Eben das lässt sich ua. mit dem Qualitätsschieber einstellen. Das ändert aber trotzdem nichts an der Tatsache, dass auch bei 16bittigem TIFF eine Farbraumtransformation stattfindet.
Nehmen wir einmal an, ausschließlich im RGB-Modus unsere Bilder zu bearbeiten, und lassen CMYK außen vor. Diese Farbraumtransformation innerhalb verschiedener RGB-Farbräume hat meiner Ansicht nach nichts mit dem Speicherverfahren zu tun und ist für diese technisch nicht erforderlich. Das Bildbearbeitungsprogramm verwaltet diese völlig unabhängig und möchte letztlich lediglich reine RGB-Daten loswerden, und zwar drei Helligkeitsinformationen pro Bildpunkt. Dazu kommt optional die Information, in welchem Farbraum diese RGB-Daten zu interpretieren sind.

Ausgehend von diesen nackten RGB-Daten speichern die üblichen TIFF-Verfahren (unkomprimiert, RLE, LZW, ZIP, 8- oder 16-Bit...) diese direkt, 1:1 und ohne jede Farbraumtransformation. Um dem Bildbearbeitungsprogamm die korrekte Interpretation der RGB-Daten zu ermöglichen, kann eine Information über den zu verwendenden RGB-Farbraum angehängt werden.

Im JPEG-Standard ist immer eine RGB=>YUV-Transformation erforderlich. Beim Öffnen eines JPEG-Bildes wird dieses wieder in den RGB-Farbraum überführt. Auch hier kann eine Information über die erforderliche Interpretation der RGB-Daten angehängt werden.

Die Reduzierung der Farbauflösung ist im JPEG-Standard optional, du hast Recht. Wenn man möchte, so kann man als Anwender seine Bilddaten in das JPEG-Format überführen ohne die Farbauflösung gegenüber der Helligkeitsauflösung reduzieren zu lassen. Leider lässt sich in gängigen Programmen nicht direkt Einfluss auf diese Reduzierung nehmen, in den meisten Programmen kann man nicht einmal erkennen, ob und in welcher Stärke sie stattfindet.
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