Zitat:
Zitat von pagestin
Die Frage ist eben, wie (un)praktisch ist ein Drei-Einbein
|
DREIBEIN:
Auf Fernreisen nur hinderlich! Ich käme nie auf die Idee, ein solch sperriges Ding bei Flugreisen mitzunehmen! Bis man diese Stolperfalle in fremden Ländern aufgestellt hat, ist das Motiv bereits weg und erntet nur Spott und Hohn über diese seltsamen Fremden aus Europa...
Die einzige Berechtigung wäre aus meiner Sicht nur bei speziellen Expeditionen mit speziellen, längerdauernden Aufträgen vor Ort unter sehr schwierigen fotografischen Bedingungen.
Heimisch sieht die Sache freilich anders aus. Wer Muße, Zeit und Ausdauer für Shootings mit Langzeitbelichtungen an Fließgewässern ohne Anlehnmöglichkeiten oder an ausgedehnten Nachtaufnahmen ohne Anlehnmöglichkeiten hat, ist mit einem STABILEN Dreibein besser bedient.
Mit leichten und billigen Wackelschwänzen ist da wenig zu machen. Das waren meine ersten Negativerfahrungen vor 50 Jahren, für die ich viel Lehrgeld habe bezahlen müssen...
Wenn schon ein Dreibein, dann aber bitte ein robustes, rostfreies, schwingungsarmes, standfestes Stativ der Arri-, Linhof-, Sachtler-, Berlebach-Klasse, das man auch mal im amphibischen Gelände ohne Ängste um seine Stabilität in den Morast rammen darf. (Das Berlebach habe ich schon mal als Trittleiter im Naturschutzgebiet zweckentfremdet...)
EINBEIN:
So universell in der Anwendung wie ein GUTES Einbeinstativ findet man unter anderen Stativtypen nicht! Ob Nahaufnahmen bodennah oder im Bachbett, ob Nachtaufnahmen, ob Fotos bei Orkan, ob auf Flugreisen in exotische Länder, ob Museen, Kirchen, Fabriken, Wochenmärkte, Aktions, Sport: Das robuste Einbeinstativ macht's möglich! Bis mindestens 400 mm KB-Brennweite! Mit was fotografiert denn die Heerschar der Poltik- und Sportreporter mit ihren langen Tüten? Welches Stativ ist schneller aufgebaut, ist wendiger, mobiler, leichter, vielseitiger? Gegen Baum, Geländer, Mauer, Fels, Laterne gedrückt ist es STABILER als ein Dreibein! Auch bei Orkan!
Auf dem Mont Ventoux (2000 m, Provence, Südfrankreich) konnte ich mit einem schweren Dreibein bei Mistral (schwerer Nordsturm aus dem Rhonetal) nichts anfangen! Erst das gegen eine Mauer fest gepresste Einbein erbrachte die scharfen Fotos vor Sonnenaufgang mit 400 mm KB-Brennweite...
Alle meine Fotos in meiner Galerie aus Goslar (Nachtaufnahmen und im Bergwerk untertage) und aus Marokko und Tunesien sind ausnahmslos mit dem Monostat gemacht worden. Daneben sehr viele Nahaufnahmen (von manchen Leuten "Makros" genannt) aus heimischen Revieren (Garten, Eisformen im Bachbett, Ortschaften, Radtouren) und in Kieswerken, Kirchen, Museen, etc...
TISCHSTATIV:
Diese kleinen, in jede Hosentasche noch passenden Dinger sollte man nicht verachten. Allerdings nur deren wirklich stabilen Spezies! Auch hier sind die dünnlichen Spinnebeinchen von Cullmann, Hama, etc. völlig fehl am Platz. Diese Ausgaben kann man sich sparen! Wenn schon ein Tischstativ, dann bitte ein stabiles Ganzmetall-Exemplar (Hakuba, Kodak, Leica, Minolta, Polariod). Auch hier wieder: Gegen Säule, Baum, Mauer, Laterne gedrückt erlaubt es Langzeitbelichtungen mit leichter Telebrennweite...