Anfang der 80'er war ich mal in Kenia. Ob ich da heute hinfliegen würde, weiß ich nicht (politische Situation). Aber seinerzeit war das ein unvergessliches Erlebnis. Ich hatte zwar eine Pauschalreise gebucht, 14 Tage mit Vollpension am Indischen Ozean (um genau zu sein, in Malindi), mich aber auf eigene Faust für ein paar Tage abgeseilt und bin mit einem richtigen, echten Land Rover ganz alleine durch die Nationalparks gedüst. Mit Vorräten ausgerüstet, hab ich im Auto geschlafen. Allerdings war die Automiete teurer als der Flug mit Hotel

Und dann das Links fahren, Rechts lenken, ...
Fotomäßig war es allerdings die größte Katastrophe, die ich erlebt habe. Nicht nur, das der Röntgenapparat in Mombasa am Flughafen meine Diafilme (Digital gab es da noch nicht) arg mishandelt hat, nein zu allem Überfluss sind die dann auch noch falsch entwickelt worden. So sind nahezu alle Fotos zu dunkel und flau geworden. Direkt danach habe ich angefangen, meine Diafilme grundsätzlich nur noch selbst zu entwickeln. Man lernt ja aus Fehlern.
Mir ist aufgefallen, das die gefährlicheren Tiere (Löwen und so) besonders scheu sind. Wohl weil inzwischen alle Räuber in der Steppe wissen, das der größte und gefährlichste von allen der Mensch ist. Wenn man da nicht genau weiß, wo man suchen muß, hat man keine Chance solche Tiere zu finden. Also lieber einen Guide mitnehmen. Die "nicht so gefährlichen" Tiere haben mir als Motive durchaus gereicht. Aber da du auf Geparden "stehst" wirst du wohl ohne ortskundigen Führer nicht wirklich viel erreichen.
Das aufregendste Erlebnis hatte ich mit einer Giraffenherde. Der Land Rover hatte ein herausnehmbares Dach, um aus dem Auto gucken zu können. Als ich mich einer Herde Giraffen näherte, bin ich vorne am Steuer einen Moment sitzen geblieben, um mir die Sache in Ruhe anzuschauen, bevor ich zum Fotografieren nach hinten klettern wollte. Plötzlich spürte ich einen warmen Windzug im Nacken. Erschrocken drehte ich mich um und starrte direkt in ein Giraffengesicht, so aus 20cm Entfernung. Da hatte sich doch so ein besonders neugieriges Exemplar von hinten an mich rangeschlichen und einfach seinen Kopf durch die Dachluke ins Auto gesteckt, um nach dem Rechten zu sehen. Das gab vielleicht einen Adrenalinschub, kann ich euch sagen. Nur, wer sich mehr erschrocken hat, die Giraffe oder ich, weiß ich bis heute nicht.
Und dann ist da noch das Äquator- Licht. Die Sonne steht senkrecht am Himmel, es gibt keine Schatten. Und abends schaltet einfach jemand das Licht aus. Dämmerung findet nicht statt. Daran muß man sich erst mal gewöhnen. (Aber noch schlimmer ist das Zwielicht, wenn man dann in den verregneten März nach Europa zurück kommt.) Zum fotografieren nicht gerade besonders gut geeignet. Übrigens kann man da durchaus manchmal höhere ISO Werte gut gebrauchen. Hätte ich nicht so ohne weiteres gedacht, aber durch die langen Brennweiten geht doch einiges an Lichtstärke drauf. Und sooo viel heller als bei uns (sofern mal die Sonne scheint) ist es da auch nicht.
Als "ideales" Objektiv würde ich ein 50-500 Zoom(müsste es von Sigma geben) an einer DSLR mit Crop 1,5(1,6) empfehlen. Ergibt dann 75-750mm. Damit ist man gut gerüstet für entfernte scheue Tiere, aber man kann auch schnell mal eine Übersicht foten. Natürlich geht es aber auch mit weniger Aufwand. Vielleicht reichen ja die 200mm plus TCON aus. Aber ohne wenigstens das würde ich wohl nicht losfahren.