Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 25.09.2005, 20:40   #9
dA2Eye
 
 
Registriert seit: 24.05.2005
Beiträge: 1.203
Variationen

Guten Abend Fritzchen !

Jo, habe auch erst hinterher entdeckt, nachdem ich bereits gepostet hatte, daß dort weitere Variationen des gleichen Themas in der Galerie vorhanden sind.
Freilich gefällt mir das Bild ohne starke Lichter besser. Mit den strahlenden Lichtern wäre es schon okay, wie ich in meiner ersten Meinung gesagt hatte, so diese nicht zu unnatürlich grell wären. Doch selbst ohne starke Lichter, wirkt das Motiv sehr interessant; das heißt die Varitaion zwo. Wobei mir auch dorten das Meer zu hell und unnatürlich glatt erscheint.
Es könnte ohne weiteres etwas dunkler werden, dann wirkt auch die Zivilisation so, wie sie uns bekannt erscheint. - Eingebettet und sich behauptend gegen das Meer.

Die strahlenden Lichter aber geben dem Bild eine Überbewertung der sozial und verkehrstechnisch notwendigen Beleuchtung.

Zivilisation und Licht, das bedeutet bis zu einem gewissen Grad, das Behindern dunkler Machenschaften. Aber sind die elektrischen Lichter in unseren Augen, während unserer Betrachtung (als anwesende Zuschauer von ferne) wirklich so hell - dort in Alesund?
Ich vermute, auch dort sind sie, wie bei fast allen Abbildungen, die digital im Nachhinein "optimiert" worden sind, nicht so grell.

Das menschliche Auge sieht, was solche Lichtverhältnisse betrifft, anders, als eine Kamera mit der erforderlichen Belichtung, die ja starke Kontraste ausgleichen soll, nach dem Willen des optimierenden Fotografen.

So ist es beispielsweise auch bei Mondnachtfotografien. Wir erhalten ein interessantes, ansprechendes Bild, sobald eine Widergabe der Nachtsichtfähigkeit unserers Auges selbst die Umgebung einigermaßen eindrucksnah wiedergeben kann. Doch ist dann der Mond meist überstrahlt - die Lichtintensitäten sind ungleichgewichtig; nur unsere Wahnehmung kann das "herrunterrechnen" in eine Art "Normalität der Wahrnehmung". Die Kamera und die ihr eingebauten Korrekturmechanismen können das nicht so optimal (...allenfalls suboptimal, wie es ein Cancler in einem gewissen Land vor kurzer Zeit einmal auszudrücken pflegte, indem er eine künstliche Wortverquickung ernst zu nehmen gedachte).

Ergo - um beim Bild (Foto) zu bleiben - und, was meine individuelle Auffassung angeht -, bin ich dafür, Wahrgenommenes einigermaßen naturgetreu widerzugeben, bezogen auf photographische Aufnahmen.

Wollen wir als Photographen hingegen absichtlich übertreiben, z.B. etwas herausstelllen, um den Blick auf eine Besonderheit zu lenken, oder - die Wahrnehmung herausfordern - oder (noch ein Beispiel) - ein Hinsehen des Betrachters bewirken, bzw., einen Hingucker (photo-)graphisch produzieren -, dann gelten freilich anderer Maßstäbe, dann dürften freie Experimente mit der Photogrphie oder der Grafik den Spielraum erweitern, sowohl für den Künstler als auch für den Betrachter.
Sobald letzteres allerdings die Norm werden würde, belebten wir auf Dauer einen anderen Wahrnehmungsraum, in diesem Falle. Wir belebten eine virtuelle Welt. Diesbzüglich - wie gesagt: diesebzüglich sind wir "Medieninteressierten" und auch wir alle als Bild-Konsumenten bereits auf dem Wege in eine zunehmend künstliche Welt; nicht aber auf dem Wege in eine künstlerische Freiheit. UNd auch nicht auf dem Wege in eine wahrhaftige Welt.

Darüber zu reflektieren ist sicher nicht verkehrt, oder sagen wir, so notwendig wie ein Licht in der Nacht menschlicher Zivilisation.

[Darüberhinaus, erleben wir zunehmend (duch Naturereignisse, bzw. Katastrophen), daß die elktrische und elektronische, die technologische Zivilisation überhaupt, auf tönernen, bzw. fragilen Füßen steht.

Die Wagnisse fordern ihren Tribut. Wir leben, wie wir bereits euf breiter Front seit den Achtzigern wissen, über unsere Verhältnisse (global und ganzheitlich gesehen).

Mit andern Worten:
Es hilft nix, sich ein glanzvolles Bild zu machen, wenn die Realität anders aussieht.

Damit will ich nicht Dein Ausharren und Können bei der Aufnahme, lieber Fritz, ignorieren, auch nicht Deine Ausdauer und Dein Können am Computer und während der EBV.

Mir geht es schlicht um den Gedanken der Verhältnismäßigkeit.

Ein schönes Bild, ein freiwildes Land und Meer, ein Naturliebhaber am Rande der Zivilisation sah das Licht.

Fritz - das Bild eröffnet Welten !!! (wie ich soeben bemerke)

Super Aufnahme.


MFG, Eyeländler
dA2Eye ist offline   Mit Zitat antworten