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Alt 24.04.2025, 10:42   #2
fhaferkamp
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Mein Studium war schon in den 90ern, da hatte ich auch Bildverarbeitung/Computersehen (Prof. Wahl in BS) und Informationstheorie belegt. Die Algorithmen sind heute sicher nicht mehr Stand der Technik, aber die Physik ändert sich ja nicht. Eine einmal vernichtete Information kann jedenfalls nicht ohne Annahmen, Vorkenntnisse oder anderen Input (z. B. Mehrfachaufnahmen) wiederhergestellt werden. Deshalb würde ich auch davon ausgehen, dass das Upscalen in Farbe diese Zusatzinfos sinnvoll nutzen könnte, wenn das entsprechend programmiert ist. Dann könnte die von Dir genannte Reihenfolge sinnvoll sein, denn die Umwandlung in S/W ist ja eine verlustbehaftete Informationsverdichtung. Aber ich habe keine Praxiserfahrung damit und da man die Algorithmen in der jeweiligen Software nicht kennt, kann man es nur ausprobieren oder warten, bis sich jemand meldet, der das schon gemacht hat. Das Upscalen an sich ist ja aus Sicht des Informationsgehalts ein Hinzufügen von Information, die Annahmen braucht. Hierbei wird sie, um neue Zwischenpixel zu generieren, auf Informationen aus der näheren Umgebung zurückgreifen und darauf unter Annahme von stetigen Verläufen oder ähnlichen Prämissen ein neues Pixel erzeugen. Wie sinnvoll das möglich ist, hängt ganz stark vom Ausgangsbild und dem Algorithmus ab. Eine einfarbige Fläche lässt sich unter der Prämisse, dass sie tatsächlich einfarbig ist, perfekt durch Zwischenpixel in der Auflösung erhöhen, anders sieht das allerdings aus, wenn das Ausgangsbild zum Beispiel bereits ein starkes Rauschen beinhaltet. Da könnte eine vorherige Rauschminderung sinnvoll sein, wenn das entsprechende Verfahren dann nicht feine, gewünschte Details vernichtet.
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Gruß Frank

„In der Informatik geht es genau so wenig um Computer, wie in der Astronomie um Teleskope.“
(Edsger W. Dijkstra)
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