In Mitteleuropa wurde eine neue Kirche oft am gleichen Ort wie die Vorgängerkirche errichtet. Heute mal ein Beispiel, wo dies nicht der Fall war.
In Brescia steht der neue prachtvolle Dom (offiziell die Sommerkathedrale von Santa Maria Assunta) direkt neben der schlichten alten romanischen Rundkirche, dem alten Dom (offiziell die Winterkathedrale von Santa Maria Assunta). Allerdings steht der alte Dom aus dem 11. Jahrhundert seinerseits auf den Fragmenten einer Basilika aus dem 6. Jahrhundert und einer römischen Therme.
Die Grundsteinlegung für den neuen Dom erfolgte 1604. Wie bei vielen Kirchenbauten verzögerte sich die Fertigstellung und die Kirche war erst 1825 fertiggestellt. Deshalb weist der neue Dom eine Mischung aus Barock und Klassizismus auf.
Beim alten Dom handelt es sich um eines der wichtigsten Beispiele für eine romanische Rundkirche in Italien. Sie besaß ursprünglich noch einen Glockenturm, der aber im Jahr 1708 einstürzte und danach nicht wieder aufgebaut wurde. Im Innern des alten Doms ist es recht dunkel und der Besuch dieser Kirche ist ein recht eindrucksvolles Erlebnis.