Zitat:
Zitat von perser
Natürlich haben wir den Otto von Guericke auch in der Schule behandelt. Die Sache mit der Riesenkugel und den 16 Pferden war schon sensationell...
War Guericke nicht auch Bürgermeister in Magdeburg?
Auch die tragische Mehrfachzerstörung Deiner Geburtsstadt (erst Tilly, später die Briten) kenne ich ganz gut.
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Otto (30.11.1602 - 21.05.1686) war der Begründer der experimentellen Physik (Pneumatik, Vakuumtechnik, Luftwaage, Barometer), Festungsbauingenieur (u.a. 1631/1632 in Erfurt), Bürgermeister Magdeburgs (1646-1676), Diplomat (1642-1663, u.a. Teilnahme an den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden) ... ein Multitalent seiner Zeit. Im Januar 1666 wurde er geadelt.
Seine letzten Jahre verbrachte er in Hamburg.
Die zwei bekanntesten Söhne Magdeburgs eint, dass sie in Hamburg starben und beide Gräber heute nicht mehr besucht werden können.
Ottos Gebeine wurden nach Magdeburg in die Johanniskirche überführt. Während der napoleonischen Zeit wurde die Grabkammer entweiht und seine Gebeine in ein Großgrab vor den (damaligen) Stadttoren umgebettet.
Magdeburg wurde bisher dreimal dem Erdboden gleich gemacht und danach wieder aufgebaut. (Fun fact am Rande, die Khartagoer schafften dies nur zweimal also den Wiederaufbau.)
Am Karfreitag 1207 war dafür ein Großbrand verantwortlich.
Am 10. Mai 1631 (jul. Kalender = 20. Mai 1631 greg. Kalender) durch Tilly, es ist der Tag der Magdeburger Bluthochzeit (Magdeburgisieren).
Am 16. Januar 1945 Flächenbombardement auf die Stadt, vor allem auf das zivile Stadtzentrum, durch die Alliierten.
Zitat:
Zitat von perser
Wesentlich größer als das Liebfrauenkloster ist ja der benachbarte Dom. In dem wurde mal vor einigen Jahren eine angeheiratete Nicht zur Pfarrerin ordiniert, eine interessante Feier, ich war dabei, aber es war so hundekalt im Dom, dass mir noch heute die Nase läuft, wenn ich daran denke...
Mit Verlaub hänge ich mal ein älteres Bild vom Magdeburger Dom mit an...

→ Bild in der Galerie
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Der Dom, den alle nur den Magdeburger Dom nennen.
Korrekterweise heißt es:
Dom St. Mauritius und Katharina zu Magdeburg.
Es handelt sich um eine (bzw. die erste) von Anfang an gotisch konzipierte und die am frühesten fertiggestellte Kathedrale der Gotik auf deutschem Boden.
Gebaut wurde der Dom ab 1209 als Kathedrale des Erzbistums Magdeburg, 1363 eingeweiht und 1520 fertiggestellt (Vollendung der Westtürme).
Die davor stehende erste Kathedrale fiel dem o.g. Stadtbrand an Karfreitag 1207 zum Opfer. Deren Ursprünge gehen auf eine Klostergründung im Jahr 937 zurück.
Der Dom ist Grabkirche Ottos des Großen und seiner ersten Gemahlin Editha.
Magdeburg ist daher im doppelten Sinn die Otto-Stadt.
Nach schweren Beschädigungen durch alliierte Luftangriffe auf Magdeburg 1944/1945 und Restaurierung nach dem Krieg wurde der Dom 1955 wieder eröffnet.
Im Dom war ich selten.
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