Hier also noch einmal Bilder aus der Lutherstadt Eisleben. Diesen Beinamen, der ganz offiziell zum Stadtnamen dazugehört, führt die 23 000-Seelen-Stadt im Süden Sachsen-Anhalts seit 1946. Genau 50 Jahre später wurde sie dann auch mit dem Welterbe-Status geadelt – zusammen übrigens mit Wittenberg, das sich auch ganz offiziell Lutherstadt nennt.
Gleichwohl der Reformator jahrzehntelang in Wittenberg lebte und unterrichtete, heiratete und Vater wurde, seine 95 Thesen verfasste und überhaupt berühmt wurde, nannte er mal Eisleben „meine Vaterstadt“. Denn obwohl Martin Luther nie hier wohnte, wurde er hier doch geboren – und er starb hier auch.
Zur Welt kam er in Eisleben anno 1483, weil seine Eltern gerade auf der Durchreise waren, als bei seiner hochschwangeren Mutter die Wehen einsetzen. So wurde Luther hier auch getauft. Und gut 62 Jahre war es die Bitte von drei gräflichen Brüdern, die den inzwischen berühmten Theologieprofessor nach Eisleben führte. Die drei Blaublüter hatten sich nicht einigen können, wer aus ihrem Trio den Priester der hiesigen Stadtkirche St. Andreas bestellen dürfe.
Also sollte Luther es richten. Nebenher ordinierte er in seiner Vaterstadt noch zwei junge Priester, hielt drei Predigten – und musste eine vierte abbrechen: Ein Schwächeanfall setzte ihm zu. Man trug Luther in das Haus des Stadtschreibers, wo er noch einmal kurz vorlaut wurde:
„Wenn ich wieder heim gen Wittenberg komm“, sagt er gottergeben,
„so will ich mich alsdann in Sarg legen und den Maden einen feisten Doctor zu essen geben.“ Doch so weit kam es nicht mehr. Am 18. Februar 1546, in aller Herrgottsfrühe um 2.45 Uhr, schloss er für immer friedlich die Augen.
Der überlebensgroße Bronze-Luther (1, 7) erhebt sich übrigens seit seinem 400. Geburtstag anno 1883 auf dem Marktplatz von Eisleben. Daneben u.a. Fotos von seinem Geburtshaus (3, 9, 10), seiner Taufkirche (5, 8), seinem Sterbehaus (2) und von St. Andreas (11), wo Luther seine letzte Predigt hielt.