Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 29.07.2024, 15:15   #333
Dat Ei
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 19.949
Moin, moin,

Zitat:
Zitat von steve.hatton Beitrag anzeigen
Das Krankenkassenbeispiel war bewusst gewählt, und von Dir ignoriert worden, da es klar belegt, dass Vielfalt und Kostensenkung nicht kongruent sind. Es werden "Wasserköpfe" in hundertfacher "Vielfalt" finanziert, um nicht zu sagen sinnlos finanziert. Hier wäre die Lösung auch eine Kasse für alle, vom Arbeiter, über den Freiberufler und den Selbständigen bis hin zum Beamten - mit der gewünschten Vielfalt der Wahl bei des Anbieters von Zusatzleistungen.
das Beispiel habe ich nicht bewusst ignoriert, sondern es nicht aufgegriffen, weil die Rolle rückwärts andere rechtsstaatliche und verfassungsrechtliche Fragen aufwirft und für mich somit einfach nur utopisch ist. Soll der Staat 900 Unternehmen die Geschäftstätigkeit untersagen oder sie gar beschlagnahmen?

Dass eine Vielfalt auf der Anbieterseite auch zu einer Multiplikation der Aufwände führt, ist allzu offensichtlich. D.h. aber nicht zwingend, dass dies ineffizienter oder qualitativ schlechter sein muss, als wenn es nur einen Anbieter gäbe. Ohne Wettbewerb ist die Motivation des Monopolisten gering, etwas an den Zuständen zu ändern. Das war einer der Gründe für die Privatisierung der Deutschen Bahn Mitte der 90er. Wäre man selektiver vorgegangen und hätte zwischen Betrieb und Infrastruktur (Netz und Stationen) unterschieden, wäre man möglicherweise besser bedient gewesen.

Zitat:
Zitat von steve.hatton Beitrag anzeigen
Alles was mit Versorgungssicherheit zu tun hat sollte funktionieren . die Bahn beweist, dass der staatliche Weg wohl der bessere ist im Umkehrschluss, da sie ja mal vernünftig funktioniert hat.
Erinner Dich mal, welchen Ruf die Bahn in den 90ern hatte! Verkrusteter Beamtenhaufen, der fernab von jeglichem Wettbewerb seine Monopolstellung ausnutzt und sich nur verwaltet, aber nicht bewegt. Vielleicht ist gerade der Staat, dieses Konstrukt aus Gemeinden, Ländern und Bund, das Kernproblem, denn nicht nur das Schienennetz ist in einem schlechten Zustand, sondern auch das Straßennetz. Wartung und Instandhaltung kosten Geld, das der Staat lange Zeit zurückgehalten hat, und nun in Zeiten der Klimadiskussion unter politischem Druck wieder versucht in wenig vernünftigen Dimensionen zur Verfügung zu stellen, um im nächsten Moment kurzfristig große Veränderungen sehen zu wollen, am besten noch in der laufenden Legislaturperiode. So aber funktioniert leider Verkehr nicht...


Dat Ei
__________________


"Wer mit Euch ist, ist nicht ganz bei sich."
Dat Ei ist offline   Mit Zitat antworten