Es spricht nichts dagegen, mit APS-C statt VF glücklich zu werden aber mein Fall ist es nicht.
Mich stört bei APS-C der Suchereinblick links, da das nur bei Nutzung des rechten Auges Sinn macht (Nase bleibt dann weg vom Kameramonitor). Ich nutze immer das linke Auge (mein rechtes Auge ist deutlich schlechter), ist für mich also eher ein Nachteil.
Die Bedienung der AF-Modelle gefällt mir besser (immerhin hat die A6700 jetzt auch das zweite Einstellrad bekommen – wird also immer besser).
BSI-Sensor gibt es nur beim aktuellen Topmodell (A6700), stacked-Sensor gibt es nur bei VF (letzteres stört mich weniger, da ich wegen der hohen Kosten eh kein Modell mit stacked-Sensor nutzte).
Preislich sind, wenn man nur die Kamerabodys betrachtet, VF und APS-C nicht weit auseinander: die A7IV gab es vor kurzem mit diversen Rabatten für 1.800 Euro – da ist die A6700 (noch ohne Rabatte) nicht weit von entfernt.
Manchmal fotografiere ich bei schlechten Lichtbedingungen (z. B. in Kirche ohne Blitz ohne Stativ) – da ist der VF-Sensor wegen seiner rd. doppelt so großen Fläche gegenüber APS-C im Vorteil.
Ich nutze gerne eine hohe Auflösung – obwohl ich diese häufig nicht benötige. Grund ist, dass ich bei „flotten“ Motiven (z. B. Jet bei einer Flugshow) ein vergleichsweise weitwinkliges Bild (200mm beim 200-600) benötige, um das Objekt am Horizont überhaupt zu finden – und selbst beim anschließenden Einzoomen muss man reichlich „Fleisch“ um das Motiv lassen, da es kaum noch wieder einzufangen ist, wenn man es aus „kurzer“ Distanz erstmal mit hoher Brennweiteneinstellung verloren hat. Croppen ist anschließend Pflicht – während bei VF aus 60 MP locker um die 20 MP übrig bleiben, werden es bei 24 MP (egal ob VF oder APS-C) schnell unter 10MP.
Seit Entrauschung über KI (Topas oder Adobe) sind hohe ISO auch bei 60 MP kein echtes Problem mehr: Man verliert zwar auch mit KI beim Entrauschen etwas Auflösung (Details), aber es bleibt mehr übrig, wie bei dem kleineren Sensorformat.
Natürlich kann man auch einem APS-C-Sensor mittels Entrauschung über KI bei miesen Lichtverhältnissen helfen – aber auch dort geht Auflösung verloren.
APS-C hat Vorteile bei Gewicht, Preis, Volumen. Insbesondere bei Telebrennweiten: statt einem 200-600 „reicht“ ein 100-400. Die höhere Schärfentiefe (bei identischer Brennweite und Blende) kann ein Vorteil sein (z. B. bei Makro) oder auch ein Nachteil (Arbeiten mit Freistellung z. B. bei Portrait).
Muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich könnte (ohne Blick in die Exifs) meist nicht sagen, mit welcher Objektiv-/Kamerakombination ein Bild gemacht wurde.
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Das Leben ist hart, ungerecht.......und endet mit dem Tode.
Ich persönlich bevorzuge das Leben (trotzdem).
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