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Alt 24.06.2023, 15:16   #10
Porty
 
 
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Zitat:
Zitat von atlinblau Beitrag anzeigen
Ich habe lieber ein defektes Windrad nebenan, als ein KKW mit Materialproblemen
Wenn dir ein Brocken aus einen kollabierenden Flügel an den Kopf fliegt, ist das mindestens genau so fatal (für dich)

Zitat:
Zitat von atlinblau Beitrag anzeigen
Ich hatte es schon einmal verlinkt - China hat die Solarindustrie staatlich gefördert und damit den Preis gedrückt, weil sie die Technologieführerschaft wollten. Die Einführung von Zöllen zur Sicherung der eigenen Solarwirtschaft ist nicht erfolgt. Bei Wind lag es ebenfalls an Entscheidungen der Bundesregierung...
"In Deutschland ist zwischen 2017 und 2019 der Umsatz der Windenergiebranche um 75 Prozent eingebrochen. Um 75 Prozent! Damals hat die große Koalition die Ökostromförderung von festen Vergütungssätzen auf ein Ausschreibungsmodell umgestellt. " ...so Jürgen Zeschky (Geschäftsführer Enercon)( zeit.de)



Richtig, denn
... "Man darf eine für Deutschland so wichtige Industrie wie die Erneuerbaren nicht so stark einbrechen lassen. Das kann nicht richtig sein..." (gleiche Quelle)
Natürlich jammert der Geschäftsführer auf hohen Niveau und will Subventionen haben. Blöd nur, dass Enercon schon alle arbeitsaufwändigen Produktionsschritte ins Ausland verlagert hat, z.b. die Rotorblattfertigung nach Portugal und die Generatorfertigung nach Polen. Kann man hier nachhören: http://omegataupodcast.net/379-bau-v...dkraftanlagen/

Zitat:
Zitat von atlinblau Beitrag anzeigen
Es ist die Frage, welche Perspektiven hat Europa gegen hoch subventionierte Anlagen aus Ost (China) und West (Amerika)

"Zeschky: Es ist doch klar: Wenn wir in einem Markt sind, wo es nur um den niedrigsten Preis geht, dann haben wir hier in Europa keine Chance mehr. Dafür sind die Lohnkosten zu hoch. Deswegen muss made in Europa einen Bonus im Ausschreibungsverfahren bekommen – genau, wie die USA es auch machen. Es geht uns darum, dass die Politik ein einheitliches Wettbewerbsumfeld für die europäischen Hersteller schafft. Unsere Wettbewerbsnachteile durch hochsubventionierte Turbinen aus Ost und West würden ausgeglichen. Und damit wird honoriert, dass unabhängige Energieproduktion in Europa auch einen Wert hat"
Das eindreschen der Spitzenmanager auf die Lohnkosten erfolgt doch mittlerweile auch reflexartig.
Die reinen Lohnkosten in der Industrieproduktion sind nirgends das Problem, da diese Kosten durch eine hohe Automatisierung abgefangen werden. Was der Wirtschaft zu schaffen macht, ist ein gerade in Großkonzernen aufgeblasener Wasserkopf mit zahllosen Zwischenebenen , wo keiner was entscheiden darf (und wenn er darf nicht will, denn man könnte ja einen Fehler machen) aber dafür unverhältnismäßig viel Geld einsackt. Wer einmal ein Projekt mit einer deutschen Autofirma durchgezogen hat, wird wissen, was ich meine.
Zum Anderen sind es die in Deutschland viel zu hohen Energiekosten, die jede sinnvolle Produktion von Energieaufwendig herzustellenden Produkten, wie gerade Solarzellen hier unlukrativ machen.
Wenn dann noch die Schlafmützigkeit deutscher Spitzenmanager, wie die der deutschen Autoindustrie dazu kommt wird dann um so Lauter nach Subventionen geschrienen. Schließlich ist man Schlüsselindustrie und will gerettet werden (und natürlich seine Boni trotzdem bekommen)
Aber das Problem fängt ja schon bei der Ausbildung an. Während es vorn und hinten an fähigen Wissenschaftlern und Technikern (Oder auch Ärzten) mangelt, bilden wir nach wie vor jede Menge an BWLern oder auch Rechtsanwälten aus, die dann irgendwelche Bullshit- Jobs machen müssen.
Aber wie antwortete ein von mit betreuter Praktikant auf die Frage, warum er BWL studieren möchte: Als BWLer kann ich hinterher Manager werden, die können eine Menge falsch machen, ohne dass ihnen was passiert. Als Ingenieur muss das funktionieren, was ich baue.
Er hat BWL studiert und macht heute einen öden Sachbearbeiterjob......
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Grüße
Michael


Fotografie ist das Festhalten des flüchtigen Augenblicks.....
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