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Alt 31.05.2023, 15:11   #4069
Porty
 
 
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Zitat:
Zitat von db2gu Beitrag anzeigen
Hatte ich längst schon beschrieben, thermische Salzspeicher an Wärmekraftwerken oder fertig entwickeltes vielfach prämiertes und in der Praxis mehrjährig erprobtes ETES System von Siemens Gamesa.. zur Eliminierung der Volatilität ...
Mal abgesehen davon, dass die beiden Schriften allenfalls zur Gewinnung von Investoren dienen sollen (Die dürfen dann allerdings nicht allzu viel technischen Hintergrund haben) findet man darin kaum belastbare Zahlen.
Aber zum Prinzip: Diese ETES- Anlagen sind eine Neuauflage der bereits gescheiterten Desertec- Technologie, nur dass man die Solare Wärmeerzeugung durch eine schnöde Elektroheizung ersetzt. Oder böse ausgedrückt: Diese Anlagen sind ein elektrisch beheiztes Wärmekraftwerk mit zwischengeschalteten Wärmespeicher und vereinen die Nachteile von Desertec und Dampfkraftwerk. Von Desertec erbt man die die Korrosionsprobleme des Umgangs mit flüssigen Salzen, vom Wärmekraftwerk den überschaubaren Wirkungsgrad von optimistisch 40%.
Bezeichnend ist, das man in den Schriften die Wirkungsgradproblematik geflissentlich verschweigt......
Was auch nicht drin steht: Die für die kommerzielle Anlage angegebene Speichermenge von (>)10 000 t reicht bei (>) 100 MW gerade mal für rund 4 Stunden oder anders ausgedrückt braucht es für die Leistung eines Blockes des abgeschalteten AKW Grundremmingen (1,34 GW) und 18 Stunden Winternacht rund 600 000 t Speichermedium (in der Regel Nitratschmelzen)
Will man damit saisonale Energiespeicherung betreiben, wachsen die Speichermengen ins Absurde.
Die Probleme der Abführung der unvermeidlich anfallenden Abwärme von 60% teilen diese Anlagen mit jeden anderen Wärmekraftwerk, egal ob mit Kohle , Gas, Öl oder als AKW betrieben.
Also genau dass, was man gern den AKW anlastet, wie Erwärmung der Flüsse oder riesige Kühltürme. Über solche Kleinigkeiten, wie Kosten für den Wärmeträger (rund eine halbe Milliarde € für die oben angegebenen 600 000 t), der Verfügbarkeit (man bräuchte dafür 10% der Jahresproduktion Deutschlands an Ammoniak) der Materialermüdung der Speicherbehälter (täglicher Temperaturwechsel von 350 °C auf 700°C und zurück) den den Gefahren im Havariefall (Nitratschmelzen reagieren mit allen brennbaren Stoffen explosionsartig) reden wir besser gar nicht erst.

Zitat:
Zitat von db2gu Beitrag anzeigen
Wieso immer so einseitig!!!
Ich hab von industriellen Bagger Seen geschrieben nicht von renaturiert !
Und die gibt es bei uns etliche...
Und auch nicht vom besten Ackerland, das sind eher heute bei uns zum Teil jetzt Baggerseen...
Keine Ahnung, wo du lebst, hier in Bayern müssen bergbaulich genutzte Flächen wieder renaturiert werden und da gehört immer auch eine Ausgleichsfläche dazu. Selbst wenn der Baggersee hinterher zum Badeweiher wird, müssen auch Flachwasser und/ oder Feuchtbiotope angelegt werden. Bei länger nicht mehr genutzten Seen sorgt die Natur auch gern mal selbst dafür. Solche wertvollen Flächen wegen ein paar kWh zu zerstören? Was für ein Schwachsinn.....
__________________
Grüße
Michael


Fotografie ist das Festhalten des flüchtigen Augenblicks.....

Geändert von Porty (31.05.2023 um 15:28 Uhr)
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