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Zitat von ha_ru
... KFW40 zu KFW55 ist laut der Fachleute die ich kenne auf jeden Fall übertrieben, weil die Bewohner das Haus dann so nicht akzeptieren und zu of Fenster und Türen öffnen.
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Ernsthaft? Welche Fachleute erzählen denn so etwas?
Aus meiner Sicht wird niemand ein Haus weniger "akzeptieren", weil es besser gedämmt/abgedichtet ist als ein Vergleichshaus. Dass man trotz Wohnraumlüftung auch mal die Fenster öffnet, dagegen ist ja gar nichts einzuwenden - wenn die Fenster dann nicht dauerhaft geöffnet/gekippt bleiben.
Und ich bin mir sicher, dass jeder im Winter lieber in der Nähe einer großen 3-fach Verglasung sitzt als bei einer gleich großen 2-fach Verglasung.
Aus meiner Sicht sind es eher
mögliche Fehlentscheidungen oder Baufehler im Kontext des energiesparenden Hauses, die zu Ablehnung führen:
- Mangelhafte Dichtigkeit führt zum Entweichen warmer, feuchter Luft, die dann an kalten Bauteilen kondensiert und auf Dauer zu Schimmel führt.
- Passivhaus: Statt einer wassergeführten Heizung wird aus Kostengründen auf reine Lufterwärmung gesetzt. Diese wird dann eventuell als unangenehm oder gar als kalt empfunden.
- Lüftungsanlage: Aus Kostengründen ein Fabrikat gewählt, welches mit zu geringen Querschnitten arbeitet. Die Geräuschbelastung führt zur Abschaltung und statt dessen zur Fensterlüftung.
- ...
Oftmals wird auch ein altes, kaum gedämmtes Haus komplett "eingepackt". Dabei wird das ganze Gebäudekonzept verändert, aber es kann keine Dichtigkeit gewährleisten und das gleiche Innenleben, in dem Jahrzehnte kein Schimmelproblem existiert hat,
kann dann zum Problemhaus werden.
Aber beim Neubau würde ich immer auf energiesparende Bauweise setzen. Sobald eine neuere Technologie zum de-facto Standard wird, haben sich die Preise ohnehin angeglichen (freilich: auf dem höheren Niveau

) - siehe 3-fach Verglasung. Bei uns in AT heißen die Konzepte
Niedrigenergie- und Passivhaus.