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Alt 23.10.2022, 15:25   #2897
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Zitat von berlac Beitrag anzeigen
Ein weiteres Problem ist, dass natürlich nur globales handeln Erfolg verspricht. Das verspricht leider keine all zu rosigen Aussichten.

Du neigst etwas zum verharmlosen. Ein paar hundert Quadratkilometer in einem der dicht besiedeltsten Gebiete der Welt (Deutschland) über einen dazu langen Zeitraum sind auch nicht ohne. Der riesige Zeitraum des dann mengenmäßig noch wachsenden Lagerproblems auch nicht.

Es gibt hier natürlich die "Experten" die behaupten ohne Atomkraft nur mit größtenteils erneuerbaren Energien geht es nicht. Es gibt aber auch genug, die das Gegenteil behaupten. Und der Mythos vom besonders günstigen und versorgungssicherem Atomstrom, hält sich mit einem Blick über die Grenze nach Frankreich auch nicht so gut.
Natürlich wäre ein Super-Gau für Deutschland keine kleine Sache, aber wir sprechen wie du sagst beim Klima von einem globalen Problem und global gesehen wäre es nicht so relevant. Immerhin laufen derzeit 400 AKWs auf dieser Welt mit steigender Tendenz seit 50 Jahren und die beiden wirklich katastrophalen ereignisse sind erklärbar und vermeidbar.

Und natürlich setzt du die "Experten" die etwas anderes sagen als dir gefällt in Anführungszeichen. Zu denen gehört übrigens auch der Weltklimarat. Ich glaube gerne dass es Experten gibt die sagen es geht, aber dann sagt doch bitte auch mal konkret WIE? Mit welcher Technologie in welcher Zeitspanne?
Wer liefert wann die Leitungen und die Anlagen, wer baut beides wann wo auf? Ach ja, was kostet es und wer bezahlt es?
Und womit wird in der Zeit bis alles das fertig ist die Energie erzeugt?

Ich denke bei Photovoltaik sind wir am Ende, es wird gebaut so schnell es geht. Die Lieferzeit ist derzeit ein Jahr und die Preise sind utopisch - dann kann man noch so viele Zwänge in Gesetze schreiben, es geht nicht schneller.

Windenergie hat sich stark verlangsamt und nimmt erst langsam wieder Fahrt auf, da bin ich nicht so auf dem Laufenden woran es wirklich liegt.

Trassen - die scheinen mir das Hauptproblem zu sein wenn ich lese wie oft grosse PV-Anlagen oder Windräder gedrosselt werden weil es sonst (lokal) zuviel Strom gäbe. Arbeitet daran jemand?

Speicher - haben immer mehr Privatleute, ich sehe aber nicht den Durchbruch einer Technologie in Bezug auf grössere Anlagen. Speicherseen?

Und zum Thema Atommüll noch ein Auszug aus dem wirklich sehr empfehlenswerten Buch von Vince Ebert:
"Die Endprodukte, die in Kernkraftwerken anfallen, sind zweifellos gefährlich. Aber gefährlich im Vergleich zu was?
Die Radiotoxizität von abgebrannten Brennstäben liegt zu Beginn der Lagerung in der gleichen Größenordnung wie die Giftigkeit starker chemischer Gifte wie zum Beispiel Arsen.
Für diese chemischen Giftstoffe existiert in Deutschland seit 50 Jahren ein Endlager. In dem ehemaligen Salzbergwerk in Herfa-Neurode lagern 2,7 Millionen Tonnen dieser stark toxischen chemischen Abfälle.
Ein atomares Endlager müsste also Substanzen von vergleichbarer Giftigkeit beherbergen, allerdings in deutlich geringeren Mengen. Bisher fielen in Deutschland etwa 15000 Tonnen Atommüll an. Eine Menge, die in einer kleinen Turnhalle Platz fände.
Warum also ist die Lagerung von 15000 Tonnen Atommüll ein angeblich ungelöstes Problem, während man gleichzeitig die Lagerung von 2,7 Millionen Tonnen Chemiemüll für akzeptabel hält? "

Dieser Chemiemüll stammt auch aus den USA. Vielleicht müsste man auch einfach mal überdenken ob es wirklich unbedingt notwendig ist dass jedes Land seinen Atommüll selbst lagert.
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