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Alt 10.03.2022, 13:52   #2
steve.hatton
 
 
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Zitat von perser Beitrag anzeigen
Steve, ich bin sprachlos! Ich hatte von Dir bisher eine völlig andere Meinung. Aber was Du nun hier verkündest...



Oft schon, auch weil es eben nicht nur tägliche Touren zur Arbeit sind, sondern auch andere, um etwa Kinder oder pflegebedürftige Angehörige zu fahren.



Kennst Du solche Familien? Weißt Du, wie gerade Familien mit Kindern, die jeden Monat genau kalkulieren müssen, auf die jährliche Steuerrückzahlung warten? Oft bestreiten sie davon dann den Jahresurlaub oder wichtige Anschaffungen.



Hierzu fehlen mir schlicht die Worte! Armes Deutschland! So schaffen wir uns wirklich noch selbst ab. Irgendwann ist da keiner mehr, der Steuern zahlen und Renten erarbeiten kann. Warum haben wir denn diese ganzen Debatten um ein immer höher angesetztes Renteneintrittsalter?!

Ganz abgesehen davon, dass auch Alleinstehende und Rentner Kinder (und Enkel) haben und schon allein deshalb diese völlig verquere Sicht auf solche bescheidenen staatlichen Beihilfen, wie es das Kindergeld darstellt, nicht teilen.
Nochmals: Zwei Autos mag manchmal notwendig sein, dennoch erbibt sich hieraus keine doppelte Fahrleistung - oder fahren die dann mit 2 Autos in den Urlaub.
Und wenn ich die Karossen in denen hier im Kindergarten die Zwerge abgeliefert werden ansehe, auch wenn sie nur wenige hundert Meter entfernt wohnen.... Eine Bekannte von uns läuft täglich mit ihrem kleinen fast 2km hierher.
Auch wir haben mehrere Fahrzeuge und das ist nicht unbedingt notwendig, aber wenn ich nur für die Sicherheit, dass jedes Familienmitglied jederzeit auf ein Fahrzeug zugreifen kann, mehrere habe, sollte ich das als das sehen was es ist Luxus. Und das möge man bitte ausschließlich selbst bezahlen !

Mag sein, dass einige auf die Steuerrückzahlung warten, aber dies ist kein Argument gegen meine Aussage, dass die steuerliche Absetzbarkeit von Fahrtkosten zu spät beim Verbraucher ankommt - sprich USt runter vom Sprit wäre eine sofort greifende Lösung - ohne Warten. Das war meine Aussage nicht das "Weglassen" von Zuschüssen, sondern die sofortige Wirkung solcher.

Die Rentendebatte ist ein Problem eines verfehlten und ausgebeuteten Rentensystems. Wer hat da nicht alles in die Kasse gegriffen ? Bismarck`s Rente war auf eine zu wohl 98% in abhängiger Beschäftigung befindliche Bevölkerung aufgebaut. Sprich 98% zahlen ein.

Und heute:
Alle über dem Betragsbemessungssatz zahlen nur bis dahin, darüber hinaus - nichts mehr.
Ärzte, Anwälte, Beamte, Selbstständige (und die zumSchein) etc. beteiligen sich nicht am allg. Rentensystem, sie zahlen in andere oder gar keine Kassen ein. Sie sollten selbst vorsorgen und nicht wenige geraten damit im Alter in die Grundsicherung.
Die Gründe hierfür sind manigfaltig und ich will hier nicht die einen gegen die anderen ausspielen oder gar "Schuld" implizieren!
Warum funktionieren denn die Ausbeutungssysteme bei Scheinselbständigen, wie Paketfahrers u.v.m.? Weil einige "Arbeitskosten" ausgeklammert werden !

Aber so wird das System an sich nicht zukunftsfähiger.
Ein Umlagesystem funktioniert nur reibungslos wenn alle mitmachen.

Gleiches gilt im übrigen auch für die Krankenkassen. Privatversicherung ja, aber nur oben drauf, als Zusatzversicherung.

Wir haben total verfilzte, Pfründe sichernde Systeme - wenngleich sie nach wie vor noch funktionieren - man glaubt es kaum - aber zu welchem Preis.

Nochmals: Jeder soll soviel Kinder haben wie er meint vertreten und versorgen zu können, aber ich sehe es nicht ein, dass Menschen die jahrelang ihren Beitrag in die Systeme geleistet haben immer als Letzte bei Anpassungen dabei sein sollen.

Das müssen wir uns schon leisten wollen - nebst Kindergeld, Freibeträgen, Mütterrente etc.

Es kann nicht sein, dass eine Rentnerin in D ihr Haus verkaufen muss um über die Runden zu kommen !

Und da sind wir wieder bei der Energiewende: Gasabschlag vervielfacht - was nun ?
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Gruß aus Bayern

Steve
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