Die Autoindustrie taugt halt nicht wirklich als Maßstab der Chip- Probleme. Deren Einkäufer waren es bisher gewöhnt mit Firmen zu tun zu haben, die von ihnen abhängig sind, und die sie fast beliebig auspressen können. Der Anteil der Chipproduktion, die in die Autoindustrie geht, liegt aber bei unter 10 %. Dazu kommt, dass die großen deutschen Autokonzerne mit der Coronakrise und der damit verbundenen Produktionssenkung erst mal alle Lieferverträge gekündigt haben, um sie danach nach alt bewährter Manier zu für sie besseren Konditionen neu zu verhandeln.
Dummerweise haben sie nicht bedacht, dass u.A. durch den Boom von Home- Office & Co die Nachfrage in die Höhe ging und auf einmal die Chips knapp wurden. Und die Hersteller liefern natürlich zu erst an die Kunden mit den besseren Konditionen. Außerdem kann ich mir sehr gut vorstellen, dass viele Verkäufer die Chance nutzen, bei den Einkäufern der Autoindustrie offene Rechnungen zu begleichen. Wer einmal mit den Einkäufern von VW oder Daimler zu tun hatte (BMW ist mir erspart geblieben) kann dass nur zu gut verstehen. Verkäufer sind auch nur Menschen......


Eigentlich sollten die Abhängigkeiten in der Fotoindustrie geringer sein, da die meisten dieser Firmen eine Eigene Chipfertigung haben, diese auch untereinander austauschen und dadurch von einander abhängig sind und zum Anderen japanische Firmen ihre Zulieferer eher als Partner sehen. Ob die Lage bei Nikon in Bezug auf Fertigungstiefe und Umgang mit Zulieferern anders ist, kann ich nicht beurteilen, aber wer weiß, was da bei Nikon bei den letzten Einsparungsrunden so alles gelaufen ist. Bei Sony hatte es zumindest bei den Kameras keine solch langen Lieferverzögerungen gegeben und selbst die neue A7lv scheint ja gut verfügbar zu sein.
Autofirmen sind nur Käufer mit besch. Konditionen, von denen die Chiphersteller nicht abhängig sind.