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Alt 15.08.2021, 21:56   #7
Man
 
 
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Zuerst die Binsenweisheit: das (was nichts oder wenig kostet, ist auch nichts oder wenig) kann man pauschal nicht so sagen.

Und wenn man noch gewillt ist weiter zu lesen, ein paar Gedanken dazu.

Technik
Stimmt, Technik muss sein. Insbesondere gut abbildende Objektiv (e) mit möglichst großen Blendenöffnungen sind wichtig. Kameras mit guter High-ISO-Leistung mindern das Objektivproblem ein wenig – aber auch damit sehen Bilder mit 5-stelligen ISO-Werten nicht mehr so gut aus. Frage dabei ist, ob der geringere Dynamikumfang und die geringere Auflösung dem Käufer überhaupt auffallen.
Es gibt einige Fotografen, die mit 2 Vollformat-Mittelklassekameras bestückt mit 35er und 85er jew. F/1,8 oder F/1,4 ausgezeichnete Hochzeitsfotos machen.
Solche Kombis gibt es von vermutlich jedem Kamerahersteller – es muss nicht Sony sein.
Und selbst APS-C (Fuji ist da sehr beliebt) ist eine noch kostengünstigere und sicherlich auch nicht schlechte Alternative. Auch von einer professionellen Hochzeitsfotografin, die (von DSLR kommend) auf Mft-Equipment schwört, habe ich schon gelesen.

Fotograf
Blutiger Anfänger und Hochzeit – das wird eher nichts, auch nicht mit dem „geeigneten“ Equipment.
Langjähriger Hobbyfotograf, der seine Gerätschaften blind bedienen kann und noch ein Gespür für das richtige Timing und den besten (oder zumindest ziemlich guten) Blickwinkel hat – das kann was werden, wenn er mit dem Druck (die Bilder müssen etwas werden) umgehen kann.
Für EBV sollten ausreichende Kenntnisse vorhanden sein – wer jahrelang digital fotografiert, sollte das intus haben.
Erfahrung wird bei einem Profi, der von der Fotografie lebt, vorausgesetzt – Erfahrung (wenn auch nicht unbedingt bei der Hochzeitsfotografie) kann auch bei einem Hobbyfotografen vorhanden sein.

Auftraggeber
Sein Wille geschehe – egal ob der Auftragnehmer Profi ist oder nicht, er ist derjenige, dessen Wünsche es zu erfüllen gilt.
Und sein Wille muss nicht unbedingt exzellente Fotos heißen – vielleicht möchte er einfach nur Erinnerungsfotos – wie vom letzten Urlaub oder der letzten Familienfeier mit Onkel Bob.
Eigentlich reichen dafür die Handyfotos und-Filme von den Gästen.
Andererseits könnte man sich dann auch diverse andere Ausgabe sparen: Brautkleid/Anzug, Schuhe, Location, Essen, Tanz usw. – Straßenkleidung und ein Besuch bei der nächsten Frittenbude täten es ja auch.
Und da habe ich Probleme, den Gedankengängen des Auftraggebers zu folgen: für die Hochzeit mit Flitterwochen werden häufig 10.000 Euro und mehr ausgegeben – aber der Fotograf wird für unwichtig gehalten, jedenfalls entsprechend bezahlt. Die Relation bei den Kosten zwischen z. B. Sektempfang/Essen und Fotograf/Videograf stimmen da häufig einfach nicht.

Meiner Meinung nach können auch engagierte Hobbyfotografen ansehnliche Bildergebnisse liefern. Aber natürlich können (und wollen) das nicht alle Hobbyfotografen – und bei den „Profis“ für 500 Euro für den ganzen Tag (das kann doch wirtschaftlich keinen Sinn machen) würde ich als Auftraggeber meine Erwartungen vorsichtshalber nicht zu hoch schrauben.
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Das Leben ist hart, ungerecht.......und endet mit dem Tode.
Ich persönlich bevorzuge das Leben (trotzdem).
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