Zitat:
Zitat von jolini
Nicht in allen Niederlassungen waren jedoch Gabelstapler im Einsatz ... 
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mir wurde vom Einsatz von Vorschlaghämmern zum Zerdeppern der Frontlinsen von 600/4 u.ä. berichtet. Das Teil hätte gute Chancen gehabt, das Überfahren mit dem Gabelstpler zu überleben. Ich darf nicht daran denken, es ist lange her aber trotzdem extrem traurig, dass solche Sachen -nicht nur beim Untegang von Minolta- wirklich gemacht werden.
Die Begründung von Unschold im Video (es gibt einen 2.Teil als Fortsetzung, wo er weiter objektiv falsche Aussagen macht) ist m.E. aber auch Unfug: er behauptet, der Hersteller müsse selbst dann Support leisten, wenn jemand ein Gerät aus dem Müllcontainer klaubt. Das ist m.W grob falsch, nicht der "Klauber" hat einen Support-Anspruch, im Gegenteil, der Hersteller kann diese Person wegen Diebstahl belangen lassen (lest Euch die Urteile zum "Containern" von Lebensmitteln durch ...).
M.W. geht es bei solchen finalen Aktionen um Marktbereinigung und Bilanzbereinigung. Mit der Vernichtung wird der -mglw. real schon vorher nicht mehr vorhandene- Wert des Warenbestandes vollständig auf einen Schlag -das war jetzt doppeldeutig- abgeschrieben. Zudem wird in dem uns interessierenden Fall der Wert der Waren des Rechtsnachfolgers geschützt, da dieser nicht durch Restbestände des Vorgängers beeinträchtigt wird, die ja nur als Restposten OHNE SPUPPORT-ANSPRUCH zu stark reduzierten Preisen verkäuflich wären.
Bei der nachfolgefreien Einstellung des Leica-R-mount wurde der Bestand nicht vernichtet, sondern über eine bekannte Resterampe verramscht.
In anderen Fällen (allgemein, nicht nur Foto oder Technik) wurde wohl auch zu Hammer & Planierraupe & Großschredder & Müllverbrennung gegriffen oder auch mal ein Loch im Wüstensand gebuddelt. Früher wurde sowas kaum publik, heute findet sich das im Netz, denn er gibt immer jemanden, der das -zurecht- nicht lustig findet und publik macht.
Zitat:
Zitat von minolta2175
Sind die Angaben über Minolta in den Beiträgen #737 und #762 Deine... oder ist es die Sicht die jetzt gepostet werde darf. #753
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was soll das jetzt? Wenn ich Infos bekomme, mit der Bitte, die nicht überall sofort herumzuerzählen, dann halte ich mich daran. Ich bekomme solche Infos sonst in Zukunft nie wieder. Ich habe, soweit aus offiziellen oder öffentlich zugänglichen Quellen möglich, diese Infos verpackt weitergegeben. Allein das Wissen darum, dass es passiert, erlaubt es gezielt nach solchen Infos zu suchen, die die Quelle nicht kompromittieren. Wenn das dann trotz Belegen und links nicht geglaubt oder sogar in Abrede gestellt wird, ist es nicht mehr mein Problem.
Das ein User hier und in anderen Foren mit "interessanten" Vorstellungen zu dem, was passiert ist, in Erscheinung tritt, sollte Dir aufgefallen sein. Wir sind zwar unterschiedlicher Ansicht zum Zustand von Minolta am 19.01.2006, aber Deine Kenntnis des Systems sehe ich als fundiert und umfangreich.
Seine/Ihre Behauptung z.B., Minolta hätte das NEX-System entwickelt, kannst Du sicher im Forum finden, wenn Du Dich nicht daran erinnerst. Ich habe keine Lust, danach zu suchen.
Mir liegen Interne Unterlagen von Minolta und Sony vor (leider keine Zahlen, nur "technisches"), die recht genau nachvollziehbar machen, was Sony übernommen hat und wie es weiter entwickelt wurde. Die Behauptung von KoMi, es hätte Probleme mit der Sensorversorgung gegeben, ist sicher nicht vollständig falsch, aber bestimmt auch nicht die ganze Wahrheit. In Japan ist das Eingestehen eines "Versagens" auch heute noch für viele eine sehr unangenehme Sache. Dies ist für Europäer in dieser extremen Form schwer nachvollziehbar. Amerikaner brüsten sich teil geradezu damit, schon mal Pleite gegangen zu sein, dort ist das sogar ein Ausweis für positiv bewertete Risikobereitschaft als Unternehmer.
Minolta hat Anfang der 1990er Jahre einen Prozess in den USA gegen Honeywell im Zusammenhang mit dem AF-System verloren und hatte daraufhin erhebliche Liquiditätsprobleme aufgrund der hohen Lizenzzahlungen. Dies ist gut dokumentiert.
Zudem war in den 1990er Jahren die 35mm-Technik im Massenmarkt ausentwickelt und die Hersteller haben versucht, mit dem APS diesen Markt zu erneuern. Minolta hat mit dem Vectis-System massiv investiert und die Entwicklungskosten niemals einspielen können, andere Hersteller auch nicht.
Anfang der 2000er Jahre hatte Minolta mit den Prosumer-Kameras der Dimage7-Reihe noch mal Erfolg. Dieses Forum hat als Neugründung des untergegangenen D7Forum in Form des D7Userforum seine Ursprünge genau dort.
Aber die Weiterentwicklung dieser Technik zur DSLR gelang nicht schnell genug. Die D7D kam zu spät, war zu teuer und hatte Schwächen. Der Merger mit Konica war ja kein Win-Win, sondern eher eine gegenseitige Nothilfe.
Die dann beginnnende Sturm&Drang-Zeit der Sensortechnik von ca. 2003-2008/2012 konnte (Konica-)Minolta nicht mehr mitmachen, es fehlte schlicht das Geld und das KnowHow für diese neue Form der Elektronik. Das kann man in den technischen Unterlagen lesen. Viele dieser Unterlagen aus der Zeit finden sich heute im Netz als "Raubkopie", einfach mal suchen und lesen.
Unscholds Aussage, die Bürotechnik-Sparte von KoMi habe sich leichtfertig des Klotzes Foto entledigt, halte ich für ziemlich daneben. Es war eine Rettungsmaßnahme, die eher mit der Amputation eines brandigen Beines vergleichbar ist. Die Bürotechnik-Sparte war nicht so groß, dass sie weiter die Verluste der Fotosparte hätte kompensieren können und die notwendigen erheblichen Investitionen in eine erfolgversprechende Weiterentwicklung hätte stemmen können. Die Alternative zum "Verkauf" an Sony wäre die finale Einstellung gewesen.
Um irgendwie die Kurve zu bekommen:
ich habe viel A-mount-Geraffel und werde das weiter nutzen, mit A-mount-Kameras
und E-mount-Kameras. Für mich ist es eine Erweiterung der Möglichkeiten und ich finde die technische Seite halt sehr spannnend, es ist für mich "technisches Spielzeug", denn Kreativität ist nicht meine Stärke. Trotzdem gelingen mir von Zeit zu Zeit Bilder, die ich für vorzeigbar halte
-thomas