Thema: Zeitreise
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Alt 05.01.2021, 20:16   #6
Man
 
 
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Die Idee finde ich klasse.

Bei alten Analogbildern waren die Übergänge von hell auf dunkel nicht so graß (vielleicht mit Ausnahme von damals schon exotischen, speziellen Dokumentfilmen, die für Reproduktionen z. B. von Buchdruckseiten eingesetzt wurden, aber nicht für Reportagen).
Für mich ist zum Beispiel der Hell-/Dunkelkontrast auf dem Gras/Korn (jew. links im Bild) viel zu stark - sieht schon so aus wie Halos (entstehen bei zu starkem Schärfen über USM-Filter).
Wenn das Rohmaterial (die Aufnahmen stammen lt. Exifs aus 2007) noch vorhanden ist:
- nicht so agressiv nachschärfen, wenn überhaupt dann nur mit geringen Werten
- Kontrast eher noch verringern statt steigern, Struktur eher mit negativen Werten
- der Hochleitungsmast im Hintergrund stört mich nicht - ggf. wegstempeln, wenn's einen stört
- als Schmankerl kann man noch etwas rauschen oder Kratzer über das Bild legen - sieht aber meist eher unnatürlich aus. (probieren kann man es ja mal)

Sieh dir mal einen alten Schwarzweissfilm an, z. B. auf Youtube "Die Feuerzangenbowle", hier mal der erste mir in Youtube dazu angezeigte Film. Heute erscheint (mir) das nur noch als "grauer Matsch" - damals war es für einen Film völlig normal (obwohl mir der Film auf meinem PC-Monitor betrachtet schon sehr unscharf erscheint). Mit viel Aufwand (Stativ, Studio) gemachte Fotos werden damals etwas besser (sozusagen knackiger - obwohl das Attribut "knackig" heute für diese Bilder niemand in den Mund nehmen würde) gewesen sein, ein "Kriegsberichterstatter" hatte dafür (Licht richtig setzen, Stativ) weder Zeit noch Material/Gelegenheit.
Beispiel hierfür in Form eines Bildes z. B. mittels Bild vom Napalmmädchen im Vietnamkrieg (Filmmaterial + Kameras waren da schon besser wie im II.Weltkrieg, trotzdem wirkt das Bild heute technisch miserabel), hier in einem Artikel der Zeitung Welt.

Verglichen damit sind die 2 gezeigten Bildbearbeitungen viel zu knackig (Kontrast) und deutlich zu scharf und detailreich.

Andererseits sieht man daran, wie rasant sich die Technik entwickelnt hat (lt. Exifs stammen die Bilder von 2007) und wie sehr wir uns an die heute möglichen Kontraste/Schärfe/Detailreichtum gewöhnt haben.
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