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Alt 21.12.2019, 23:02   #24
Mainecoon
 
 
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Beiträge: 2.097
Hallo, Ihr Lieben,

heute schnurrt wieder der Kater und maunzt Euch den ein oder anderen Gedanken ins Ohr. Ich bin übrigens immer wieder gefragt worden, wer sich hinter meinem Nickname verbirgt. Und deshalb möchte ich jetzt, hier und heute, exklusiv für Euch, das Geheimnis lüften. Ich bin nämlich bei der Arbeit am Adventskalender gefilmt worden...

Besprechung 21.12.2019 von Mainecoon
NameBildBesprechung
perser Auch im 18. Jahrhundert war es durchaus üblich, zu einem Konzert zu gehen, um gesehen zu werden, sich dann aber auf seinem Besuchersessel in Morpheus' Arme zu werfen. Einer seiner Biografen erzählt, der große Komponist Haydn habe sich so sehr darüber geärgert, dass er Rache genomen habe: Er beginnt den zweiten Satz seiner 94. Symphonie betont leise, leiser, noch leiser - um dann einen Paukenschlag zu setzen, der alle Schläfer entsetzt hochfahren ließ. - Verblasste Zeiten, verblasster Glanz, wie man an dem Schloss des Fürsten Esterhazy, Wirkungsstätte des Komponisten Joseph Haydn sieht, das du uns zeigst. Und an deinem Foto sehe ich, dass du diese Anekdote kennst ;-)
jumbolino67 Vielleicht sind Drifter-Sportler (nennt man sie so?) ja glückliche Menschen. So wie Camus' glücklicher Sisyphos. Dein Foto dagegen ist nicht sinnlos, sondern macht dem Fotografenauge Spaß: Dynamik, Schärfe, Geschwindigkeit, genaues Arbeiten treffen hier fast vollendet zusammen. Ich würde lediglich den hellen, das Cockpit durchschneidende Streifen noch abdunkeln. Und - da wir beide unter uns sind: Stimmt die Belichtungszeit von 1/100 wirklich???
Nickname Spreewaldgemälde nennst du Deine Aufnahme, und einem Gemälde gleicht es in der Tat! "Wisch-Bilder" sind nicht so meins. Hier gefallen mir aber neben den gleichmäßigen "Strichen" (= Bäumen) die Freundlichkeit der Farben und durchaus auch die Verzerrungen an den Bildrändern, die die Täuschung unterstützen. Man merkt das geschulte Auge der Künstlerin. Ganz faszinierend aber finde ich den Schatten des Baumstumpfes, der sich mit seinen eigenwilligen Formen heimlich und still in die Senkrechten geschmuggelt hat :-)
Hans1611 Erst dachte ich ja beim Anblick Deiner Exifs, ich sei vor lauter Hunger schon so geschwächt, dass ich nur Unfug lese. Aber du hast offenbar an deiner Burg Gleiberg diffus mit Baum und Rand ziemlich gebastelt :-). Die rechte Hälfte Deines Bildes ist für mich nahezu perfekt. Der Nebel ist geschickt eingesetzt, um das Kopfkino anzukurbeln, das s/w verstärkt die Interpretation der Szenerie noch. Ich würde den Kontrast vielleicht noch den Hauch einer Idee eines Ticks anheben, um den linken Turm ein gaaaaaanz klein bisschen deutlicher zu machen. Auf der linken Seite dagegen, etwa ab dem Nadelbaum, wirkt das Bild auf mich überschärft. Und das fällt gegenüber dem Weichen, Vernebelten rechts umso stärker auf. - Hans, ich wiederhole mich gern: Was Du uns heuer im Adventskalender gezeigt hast an Vielfalt, Kreativität, Schönheit - da kann ich nur sagen:
y740 Ja, da lacht mein Makroherz! Eine Wespenspinne, und was für eine schöne! Ganz richtig, dass Du Dich vor ihr platt auf den Boden geworfen hast! Die Pflanzen im Hintergrund wirken wie weitere Spinnennetze, was der Aufnahme für mich einen besonderen Groove gibt. Und es beruhigt mich, dass nicht nur bei mir die Spinnen sich grundsätzlich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen, anstatt sich dem Fotografen zuliebe auch mal umzudrehen. Eine tolle Aufnahme!
cf1024 Die Treppe bei KPMG erinnert mich die Arbeit dieser Herrschaften: Sie kommen von irgendwo her, machen einen schwindelig, bringen alles aus dem Lot, streichen überirdische Honorare ein, lassen dich ratlos in der ursprünglichen Situation zurück und verschwinden im Nirgendwo. - Was soll ich zu Deinem Foto sagen, lieber Klaus? Einfach nur !
Vera aus K.Mit bebender Flanke *entzücktaufstöhn* Herrlich! Vera, ich bin sprachlos! Sind das nicht prachtvolle Geschöpfe?! Die Anstrengung zeigt erst, welche Muskelpakete in diesen Sprintern stecken, welch perfekten Körperbau sie besitzen. Danke für diese Aufnahme, you make my day! Winzig kleine, minimalste Anmerkung: Könntest Du die Schwanzspitze vielleicht noch ein bisserl aufhellen, damit sie nicht gar so unverdient in der Dunkelheit der Ecke verschwindet?
Thosie HUCH! Wer von uns beiden ist jetzt wohl erschrockener - das Tier oder der Betrachter? Makroobjektive haben einen Vorteil und einen Nachteil: Sie zeigen die Dinge extrem scharf und nah, aber ihre Schärfeebene ist nicht groß. Ich denke, hier war die Wahl des Objektivs unglücklich - oder der Ausschnitt. Zu vieles ist auf dem Foto unscharf und lenkt dadurch von einer ruhigen Betrachtung ab. Und die scharfe Darstellung der Schuppen ist zwar interessant, aber nicht schön anzusehen. Ich hätte dieses Foto sehr gern mit einem anderen Objektiv gesehen! Ach ja: Was hat es mit dem Titel EZB auf sich?
Stechus Kaktus Hinter diesem Türchen in Bormio lauert ..... DIE SCHRECKE! - Die abgeschnittenen Füße und Flügel zeigen, dass das Tierchen dich offenbar durchaus erschreckt hat. Richtete sie sich auf, als du ihr mit dem Objektiv zu nahe gekommen bist? Oder wolltest du etwas überhastet den besonderen Augenblick nutzen? (Oh, wie gut kenne ich diese fieberhafte Eregung angesichts eines tollen Motivs!) Wie auch immer, die Rumba-tanzende Schrecke ist wirklich ein besonderer Anblick und verdient ihren Platz im Adventskalender!
Scharti Dieses Foto möchte ich nicht besprechen, da ich das Motiv unangemessen und respektlos finde. Sorry.
HoSt Mir macht es "unendlich" Spaß, Dein Foto Infinety zu betrachten! So viele Einzelheiten, so viele Feinheiten! Muss immer völlige Symmetrie herrschen? Ich bin mit mir uneins. Du könntest die Anzahl der geschlossenen Fenster noch angleichen. Du könntest es aber auch lassen . Ich mag das Bild sehr! Aber mir dünkt, es kippt ganz leicht nach rechts. Magst Du das noch nachprüfen und ggf. richten? Wo ist das aufgenommen? Wie lange hast du für die Aufnahme gebraucht, um alles korrekt auszurichten?
Schlumpf1965 Angesichts Deines Dokumentarfotos musste ich erst mal schlucken. Eine verwüstete Landschaft, zerstörte Natur, dazwischen Grenzsteine als Zeugnisse menschlicher Engstirnigkeit. Darüber weiteres, drohendes Unheil. So viel Symbolkraft in einem einzigen Bild! - Mir gefällt Deine Bearbeitung außerordentlich gut, denn sie unterstützt die Aussage des Bildes und ist kein Selbstzweck. Ich würde es mit einem noch engeren Beschnitt versuchen, unten bis zum großen Stein und rechts bis an das Schild heran. Und ich würde das viereckige Loch (?) im Halterohr des Schildes noch retuschieren. - Ein starkes Zeitdokument!
Dana Türchen anklicken und in der ersten Hundertstel Sekunde denken: Ein Mann, der mit seinem Hund in den Himmel joggt - das kann nur Irland sein, Gottes ureigenstes Land! Und dann erst begreifen: Das ist ein Mann, der mit seinem Hund an einem Strand joggt - das kann nur Irland in einer Aufnahme von Dana sein! Perfekt und wunderschön - besser kann man Gefühl nicht transportieren!
RMB Wegwespe und Wolfsspinne sind auf Deinem Naturfoto zu sehen. Du schreibst, dass die Spinne die Beute der Wespe sei. Bedeutet das, die Spinne ist bereits gelähmt und wird gerade ins Nest der Wegwespe geschleppt, um dort einer Larve als Frischfleisch zu dienen? Oder ist das der Moment des Aufeinanderprallens mit einem anschließenden Kampf auf Leben und Tod? Was mag die nachtaktive Spinne dazu gebracht haben, sich am Tag aus dem Versteck zu begeben? - Deine Naturfotos sind eine solche Bereicherung des Forums! Ich wünschte nur, man bekäme sie häufiger zu sehen!
Kilosierra Kein Flügelschlag Guck mal, ein schelmischer Geier! Vielleicht macht er sich ja lustig über uns Menschlein, die wir am Boden verharren müssen... Ich beneide ihn um diese Kunst! Das Drachenfliegen Mitte der 1980er Jahre gab mir einen schwachen Eindruck davon, was es heißt, sich in der Thermik hoch und höher zu schrauben... - So mühelos, wie dieser Geier fliegt, bist du sicherlich nicht an dieses Foto gekommen. Körperliche Anstrengung, Geduld, Wissen, technisches Können sind hierfür zusammengekommen. Und den Lohn genießen wir in Gestalt Deiner Fotos. Danke dafür!
haribee Einen solchen Sternenhimmel zu betrachten, gleicht für mich einem Gottesdienst. Er lehrt mich Ehrfurcht, Demut und Respekt. In neun Tagen werde ich hoffentlich die Gelegenheit bekommen, mir einen vergleichbaren südlichen Sternenhimmel anzuschauen...
kiwi05 Wouw! Eine Rauchschwalbe! Mit 28mm?! Hast Du Dich in ihrem Einschlupfloch einquartiert? Das Bild extrem beschnitten? Oder sind die Rauchschwalben in Irland Menschen mehr gewöhnt als bei uns? Ein irres Foto, das lediglich gezwungenermaßen ein bisschen unter der hohen ISO leidet, aber hey! das wäre mir auch völlig schnurz, wenn ich so ein Foto gemacht hätte.
RZB Ein Kohlweißling ist der einzige Schmetterling, der noch im meinem kleinen Garten verlässlich unterwegs ist. Früher hatte ich vier oder fünf verschiedene Arten. Es gibt für sie in der Umgebung einfach nicht mehr genug an Abwechslung bzw. an ihren Nahrungspflanzen - Man meint wirklich, dieser kleine Kohlweißling wandele auf einem lila Laufsteg, ignoriert von der Ameise, die sich ihren eigenen Weg sucht. Das Schmetterlingsauge ist scharf, ein cremiger Hintergrund, Bildaufbau und -farben sind hervorragend, die kleine "Taube" das Tüpfelchen auf dem i. Ein ganz leises "Jammern": Die Ränder der beiden Flügel sind - ebenso wie die Fühler - aus der Schärfeebene herausgefallen. Aber neben dem Auge eines Tieres suchen wir bei Schmetterlingen vor allem auch nach scharfen Flügelrändern. Abhilfe hätte vermutlich ein exakter 45°-Winkel zum Tier gebracht, den Du nicht ganz eingenommen hast. Aber ich kann gut reden: Die Qualität Deiner Fotos versuche ich noch immer vergeblich zu erreichen.
Superwideangle Herbstlich ist der schlichte Titel einer sehr feinen Zusammenarbeite von Natur und Fotograf. Die Nächte, vor allem in den Bergen, sind schon so kühl, dass sie Nebel produzieren, aber noch hat die Sonne genügend Kraft, diese aufzulösen. - Ich wäre noch einen halben Schritt nach hinten gegangen, um den Baum rechts nicht so anzuschneiden. Gäbe es noch nachträglich die Möglichkeit, etwas mehr Struktur in die Sonnenwolke und in die mittige zu bekommen?
CB450 Der Herbst wird Winter, die Stille wird hörbar, unterbrochen nur vom gleichmäßigen Murmeln des eisigen Wassers. Die Hände müssen tief in die Taschen vergraben werden, um nicht einzufrieren. Alles wird innerlich klar. Der Sonnenstrahl geht direkt ins Herz. Ein zurückhaltendes, ein meisterhaftes Foto.
kleingärtner Ein idyllischer Blick aus der Natur auf ein Fachwerkhaus am Bach, die Sonne kitzelt die Nase, singt hier irgendwo eine Amsel? Ja, es ist Romantisch hier! Am liebsten würde ich mich sofort an diesem Baum lehnen und schlafen wollen. - Könntest Du die Lensflaires (?) eliminieren auf den Grundmauern und dem Dach des Hauses sowie bei den Wurzeln am unteren Rand des Bildes? Mir erscheint es zudem generell überschärft, was ein Widerspruch zum romantischen (= "weichen") Motiv ist. Wo hast Du das Foto aufgenommen?
Tafelspitz Basel im letzten Sonnenlicht ist wirklich schön! Da sehe ich das Baseler Münster und die Boje... das Riesenrad und die Boje... die Flusspromenande und die Boje... die unterschiedliche Herbstfärbung der Bäume und die Boje... Ahnst Du, was mich eventuell etwas stören könnte
aidualk Schönheit geht manchmal durchaus mit großer Gefahr einher. Prachtvoll und watteweich präsentieren sich die Cumulonimbus auf Deinem Foto im letzten Abendlicht. Und doch bringen sie unvorstellbare Zerstörungskraft mit sich. Es sind Gewitterwolken, die bis zu 13 Km in die Höhe wachsen können und Millionen von Tonnen an Wasser und Hagel beinhalten. Der vielleicht schwerste Unglücksfall im internationalen Drachenflugsport geschah Mitte der achtziger Jahre bei einem Wettbewerb, als ein Pulk von Piloten in eine sich blitzschnell aufbauende Wolkenfront geriet und mehrere Tote zu beklagen waren. Eine solche Situation haben nur die Gleitschirmpilotin Ewa Wiśnierska 2007 und der amerikanische Kampfpilot William Henry Rankin 1959 überlebt. Rankin gibt in einem Buch gibt ein eindrückliches Zeugnis von dieser Naturgewalt, die Du wunderschön eingefangen hast.
Kurt Weinmeister Chiquita betrachtet ihre Handelswege Oha! Man könnte meinen, einen echten cf1024 zu sehen: Museumsszene, Mensch korrespondiert mit Bild, Witzfaktor. Doch dann bleibt der Blick an der Überschrift hängen, und man weiß: Das ist ein Weinmeister! - Vielleicht noch den Kreis am Boden retuschieren? Er ist so - rund!
dannz Petra bei Nacht, eine antike, aus dem Fels geschlagene Stadt, die um Christi Geburt herum etwa 30.000 bis 40.000 Bewohner zählte und über ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem verfügte. Ich war noch nicht dort, stelle es mir aber sehr beeindruckend vor! Einen kleinen Einblick in die ehemalige Pracht gibst Du uns mit dem "Schatzhaus des Pharao", erleuchtet von Dutzenden von Lampen. Sie heben den warmen Rotton und die Zeichnungen der Felsen schön hervor. - Wärst Du noch etwas dichter herangekommen? Auf diese Menge an Lampen hätte ich nämlich gern verzichtet, weil sie mein Auge unnötig vom eigentlichen Motiv ablenken. Zweite Frage: Hast Du die Möglichkeit, die stürzenden Linien aufzurichten? Das Bild wäre es auf jeden Fall wert!
Sir Donnerbold Duck Also, dieses Mallorca-Bild ist doch aus einem Reiseveranstalter-Katalog entnommen?! Nach diesem Anblick kann ich verstehen, warum die Deutschen diese Insel so lieben. Ein sehr schönes Foto, an dem es nichts auszusetzen gibt!
Dirk Segl Wusstet Ihr, dass der Kormoran in Asien und Mazedonien zum Fischen herangezogen wurde? Gewundert habe ich mich auch darüber, warum Dein Exemplar so tief im Wasser liegt. Tante Gugel kannte die Antwort: "Das Gefieder des Kormorans nimmt aufgrund seiner Struktur Wasser auf, was den Auftrieb verringert, so dass der Vogel sehr tief im Wasser liegt. Wenn ein Kormoran das Wasser verlässt, schüttelt er zunächst sein Gefieder aus. Dann breitet er die Flügel aus, damit seine nassen Gefiederteile schneller trocknen." - Technisch gibt es an Deinem Foto nix zu meckern, inhaltlich auch nicht, und die Superlative gehen mir langsam aus. Das kommt davon, wenn man sein Bild so spät einstellt! :-)
embe Ich werde gaaaanz müde... Meine Finger werden schwer... ich kann nicht mehr schreiben... ich bin kein Kater mehr... ich bin - ein Kaninchen... - So, das haste nu davon! Sel-ber schuld! Kann ich nix zu Deinem Bild sagen. Du wirst es niemals erfahren...! Aber ich bin sehr gespannt, was Du zu diesem Bild zu erzählen hast!
Tom D. Tonnenschwer sind diese Dolmen, Gräber sollen sie sein. Und doch gibt es mehr Fragen als Antworten zu diesen Gräbern, die sich in weiten Teilen der Welt finden. Wie wurden diese Steine bewegt? Warum die Form eines Tisches? Warum dieser riesige, kräftezehrende Aufwand, wo man um die Entstehungszeit dieser Hünengräber doch eigentlich jedes Quäntchen Energie für das Überleben brauchte? Woher wusste man, welche Steine als Träger geeignet waren und die Last aushalten würden? Wir wissen so viel und doch so wenig! - Etwas von der Rätselhaftigkeit der Gräber hast Du sehr schön in Deinem Bild eingefangen. Der recht tiefe Aufnahmestandpunkt ist klug gewählt, weil er zum einen die Mächtigkeit dieser Anlagen betont und zum anderen den Blick auf einen eher rauen Himmel freigibt, der zusätzlich Atmosphäre gibt. Ein im besten Sinne unspektakuläres, stilles Bild, das mich umso länger verweilen lässt.
jhagman Dieses Karussellpferd hat wirklich schon bessere Tage gesehen, aber sein Strahlen hat es sich bewahrt. Da ich eine Stange sehe, wird es wohl noch "im Dienst" sein. Diese Leidenschaft zu spielen, auf der Bühne zu sein im Rampenlicht und schließlich auch möglichst dort zu sterben, das gibt es wohl nur bei den darstellenden Künstlern. Und so reitet auch dieses Pferdchen unverdrossen im Kreise herum und bereitet kleinen Kindern ebensolche Freude wie mir dieser kleine Ausflug in die Vergangenheit.
Windbreaker Uiuiuiuiui! So eine Schande! So eine Vergeudung! So ein Bild - und dann solches Rauschen! An Deiner Stelle hätte ich mir vor Wut in den Haxn gebissen (für den Hintern bin ich nicht mehr gelenkig genug). Denn einen Bienenfresser im Anflug hier in Deutschland anzutreffen - so viel Glück hat unsereins vermutlich nur einmal im Leben. Und daher hast Du recht getan, es hier zu zeigen, auch mit einer hohen Startnummer.
Roland Hank "Gehe hin und baue meine Kirche wieder auf!" Und Franziskus ging zu einer kleinen Kapelle am Stadtrand von Assisi und baute sie mit seinen Händen wieder auf. Ob er an Deiner Kapelle seine Freude gehabt hätte? Ich glaube nicht. Denn so, wie der hl. Franziskus die katholische Kirche gern gesehen hätte, offen, friedfertig und gütig, so ist weder diese Kapelle noch die Kirche. Trutzig und verschlossen sind beide, nur auf sich selbst beschränkt, das Tor ist zu, das Innere dunkel. Es ist noch ein weiter Weg zum Himmel...
walde Ich verstehe sofort, warum Du dieses Foto eingestellt hast! Einen solchen Schuss würde ich auch mal gerne machen. Das deutsche Wort "Platsch" ist gegenüber dem englischen "Splash" lautmalerisch derartig unterlegen, dass ich allerdings den Titel tauschen würde angesichts dieser Urgewalt, die da vom Felsen hochgeprellt wird. Du hast in meinen Augen fast alles richtig gemacht. Nur das Licht der untergehenden Sonne, sonst überall gelobt, angeseufzt, herbeigesehnt als Stimmungsmacher - dieses Licht macht mir (!) dieses Foto wieder kaputt. Weil es dafür sorgt, dass diese wunderbaren Spritzer wie eine Drecksbrühe erscheinen. Das ist wie ein Sechser im Lotto, für den es aber nur ein paar Tausend Euro gibt. Es tut mir so leid!
MaTiHH Ein wunderschönes Porträt eines wunderschönen Vogels, der Schleiereule. Er wurde von den alten Griechen der Pallas Athene, der Göttin der Weisheit, zugeordnet. Der abgründige Blick, die tief in den Kopf eingelassenen Augen, das wie von einem Nonnenschleier umgebene Gesicht, diese watteweichen Federn... Ich hatte das Glück und die Freude, mehrfach eine Schleiereule auf der Faust tragen zu dürfen. Wegen ihr wäre ich beinahe Falkner geworden. - Ich würde den kleinen Fetzen neben ihrem Schnabel noch eliminieren. Dann kann das Auge ungestört tief in diesen Augen versinken.
Harry Hirsch Falsche Zeit, sag ich da nur, falsche Zeit! Hättest Du über die Brücke gehen wollen, hättest Du im März da sein müssen. Da findet nämlich ein Halbmarathon statt, die einzige Möglichkeit, die Ponte 25 de Abril zu Fuß zu überqueren. Andererseits: Wärst Du im März da gewesen, hättest Du vermutlich nicht dieses Sahne-Licht einfangen können, das die Brücke umhüllt wie ein weicher, warmer Bademantel. - Also, ich muss schon sagen: Du hast den richtigen Zeitpunkt gewählt.
Reisefoto Hihi, jetzt fahren diese verrückten Norweger sogar schon auf ihren Skisprungschanzen Auto! Man stelle sich eine solche Steigung mal in Deutschland vor! Ein klasse Foto, das mich so kurz vor Toreschluss zum Lachen gebracht hat. Danke für diesen schönen Schnappschuss von einer Brücke in Norwegen!
catfriendPI Deine Idee finde ich gut. Aber so ähnlich wie bei einem Bild von Dana ziemlich zu Beginn des Adventskalenders ist das ein Architekturbild, mit dem ich nicht warm werde, weil ich es nicht verstehe. Schattenspiel nennst Du es, doch der Schatten kommt eher beiläufig daher. Das Bild scheint mir auch nicht gerade ausgerichtet zu sein (linker Rand!). Verzeih, auch hier kann ich nicht sagen, was genau mich stört bzw. was Du vielleicht verbessern könntest. Ich verstehe einfach zu wenig davon.
Andronicus Ein fröhliches Bild mit knalligen Farben, so recht geeignet, mich nach neun Stunden Besprechungen wieder in Fahrt zu bringen! Offensichtlich hattet Ihr beide Spaß an den Aufnahmen, und das ist das Wichtigste. Die 19mm sind allerdings schon ein bisschen gewagt bei einem Porträt; ich hätte mich das nicht getraut!
10Heike10 Das scheint ja ein heißbegehrtes Dach zu sein! Gleich drei geierartige Vögel gönnen sich offenbar nicht die kleinste Schindel in ihrem Kampf um die Lufthoheit! Kannst Du uns mehr über dieses Dach erzählen, das ja nicht nur auf diesem Bild innerhalb Deiner Aufnahmen eine wichtige Rolle spielt?
Fretschi Ich weiß nicht viel über den hinduistischen Glauben. Aber ich glaube gern, dass dieser Ort geeignet ist für eine Anbetungsstätte wie Pura Tanah Lot, zu Deutsch "Tempel inmitten des Meeres". Schade, dass das Wetter offenbar an diesem Tag nicht das allerbeste war und deshalb ein eigentümliches Licht vorherrscht. Du hast eine sehr gute Perspektive eingenommen und ein Foto geschaffen, das mich dazu bringen könnte, diesen Ort aufsuchen zu wollen. Und dabei bin ich doch ein Stubenkater!
tobbser Wir sehen hier einen Stäubling beim, naja, eben Stäuben. (Und Tobias ist ein Meister des Titels .) Stäublinge gehören zur Familie der Champignons und haben Namen, die mich irgendwie an die Beutlins aus dem Auental erinnern: Hasen-Stäubling, Birnen-Stäubling, Beutel( (!)-Stäubling, Stinkender Stäubling, Igel-Stäubling... Drückt man sie, schnellen sie ihren Sporenstaub mit großer Geschwindigkeit nach außen. - Du hast Dich für den schwierigen, aber besseren Weg entschieden und Dich so niedrig wie möglich vor den Pilz gelegt, um uns nicht nur die besondere Form des Gewächses zu zeigen, sondern auch seine Aktivität. Mit einfachen Mitteln und sanftem Licht ist Dir so ein Pilzfoto geglückt, das man nicht alle Tage sieht. Und in meinem Makroforum gibt es einen ausgesprochen erlesenen Pilzkenner und -fotografen! Fazit: Alles richtig gemacht!
bajella Rosenkäfer sind mit ihren metallic-grün schillernden Flügeln ausgesprochen hübsche Käfer. (Ihre breiten Mäuler und die scheinbar trägen Augen erinnern mich immer an Seekühe. Ok, sie unterscheiden sich in ihrer Größe ein wenig voneinander...) Vermutlich war es eben die Flügelfarbe, die Dich dazu bewogen hat, die Tiere von schräg oben aufzunehmen. Doch vor allem in der Tier-Makrofotografie kommt es auf die Augen an. Sie müssen für ein gutes Foto unbedingt scharf sein. Das ist Dir hier nur zum Teil gelungen: Die Augen des unteren Tieres sind zwar scharf, aber leider ist das eine auch ein wenig durch den Fühler verdeckt. Es wäre vermutlich anders gewesen, wenn Du Dich noch ein wenig mehr Richtung Boden und nach rechts begeben hättest. (Nicht umsonst gilt das Makro als das dreckigste aller Sujets: Dreiviertel seiner Zeit kriecht man am Boden herum .) Damit wären die Augen des oberen Tieres eher in die Schärfeebene des unteren geraten.
Mainecoon Die Geschichte zu meinem ersten Fuchs in freier Wildbahn ist schnell erzählt. In meiner Nähe gibt es ein kleines Naturschutzgebiet, einen aufgelassenen Basaltsteinbruch, der vor unliebsamen Besuchern durch Zäune geschützt wird. Man kann nur Teile des Gebietes einsehen, und das auch nur von einer Aussichtsplattform aus. Ich wollte Objektive testen und rechnete mir am hellichten Vormittag nichts Spektakuläres aus, bei dem ich anschließend fluchen würde, wenn es nicht geklappt hätte. Und dann kam plötzlich dieser Fuchs aus seinem Versteck. Er lief gemächlich, aber zielgerichtet in meine Richtung, hielt ca. 30 m vor mir an und schien dann zu suchen. Ich konnte es nicht genau sehen, denn das Gras war recht hoch. Plötzlich hob er den Kopf hoch und hatte tatsächlich etwas im Fang. Ich wagte mein Glück kaum zu fassen! Leider weiß ich bis heute nicht, was es war, und die Auskunft der Fachleute (Biologen, Jäger) reicht von "tote Ente, bereits verwest" über "kaputter Ball zum Spielen" bis zu "karierte Schiebermütze". Mir ist es im Prinzip egal. Es war der erste Fuchs, den ich in freier Wildbahn gesehen und fotografiert habe. Und deshalb, auch wenn es ein banales Foto ist, hat es seinen hohen Platz in meinem Adventskalender gefunden.

Tja, Ihr Lieben, das war's jetzt auch vom Kater. Ich danke Dana und meinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern, dass ich Teil des Besprechungsteams sein durfte, und ich danke Euch allen, die Ihr mitgemacht habt, für Euer Engagement, Euren Blick auf die Welt und für Eure Fairness und den Respekt, den Ihr Euch untereinander entgegengebracht habt. Das ist der Geist von Weihnacht.

Schöne Feiertage Euch allen und allzeit "Gut Licht!" in einem spannenden, erfüllenden, gesunden und erfolgreichen Jahr 2020!

Viele Grüße

Mainecoon
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