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Alt 21.12.2019, 11:48   #798
ingoKober
 
 
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Zitat:
Zitat von Dornwald46 Beitrag anzeigen

Aber was wird sein, wenn sich ein Rudel von mehr als 7,8, oder mehr Wölfen z.B.hier im Schwarzwald, Vogesen oder Pfälzer Wald bildet?
Für den Bestand des Schwarz,- oder Rotwildes oder den Wildschweinen mag das vielleicht gut sein, aber für die vielen Wanderer mit Kind und Schoßhündchen?
Meine Sorge bezieht sich einzig und allein auf diese Rudelbildung in Gebieten, wo der Tourismus boomt und nicht zu vergleichen ist mit Gebieten im Osten der Republik, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht wünschen, oder in Polnischen Urwäldern.

Ja, siehst Du, solche Ängste werden von den Wolfgegner gezielt geweckt und genährt. Stichwort "politischer Wolf" und "Rotkäppchen"..
Real hast Du rein garnichts zu befürchten. Auch nicht, wenn es fünf Rudel werden.
Ihr könnt Euch glücklich schätzen, wenn Ihr dann evtl mal Wölfe zu sehen bekommt. Das werden dann mit großer Sicherheit ein bis zweijährige Jungtiere sein.
Es wäre falsch, zu sagen, Gefahr besteht absolut keine. Aber man muss sie einordnen: Die Gefahr durch Wildschweine ist sehr sehr viel höher. Und seid Ihr durch die bereits angegriffen worden, oder habt Ihr Angst, wegen der Wildschweine in den Wald zu gehen?
Man könnte von denen genug belegte Horrorstories erzählen, wenn man in der Manier der Wolfsgegner Ängste schüren wollte.
Anders als beim Wolf, gibt es jedes Jahr Vorfälle...
Aber es gibt nunmal offenbar keine so engagierten Wildschweingegner, wie es Wolfsgegner gibt.
Also seid beruhigt und freut Euch, wenn ein Rudel bei Euch einzieht!

Nebenbei bemerkt, ist auch die Gefahr, von einem herabfallenden Ast oder vom Blitz erschlagen zu werden, ebenfalls erheblich höher, als in Wolfsgebiet von einem Wolf verletzt zu werden.
Auch das Risiko von einem Jäger angeschossen zu werden, ist nebenbei bemerkt höher.....
Noch höher ist natürlich die Gefahr von einem fremden Hund ernsthaft gebissen zu werden. Gar nicht zu reden vom Straßenverkehr oder Treppensteigen.

Also klar.....Ein Beutegreifer von Wolfsgröße hat immer ein Gefahrenpotential. Aber die eben gebrachten Vergleiche sollten helfen, das einzuordnen.

Siehe dazu auch diese vom Bundestag in Auftrag gegebene Metastudie:

https://www.bundestag.de/resource/bl...8-pdf-data.pdf


[...] Vergleicht man die Häufigkeit wölfischer Übergriffe auf Menschen mit denen anderer großer Beutegreifer oder Wildtiere allgemein, wird offensichtlich, dass Wölfe in Bezug auf ihre Größe und
ihr räuberisches Potential zu den am wenigsten gefährlichen Tieren gehören. Basierend auf den
Fakten, dass Wölfe eine Gefahr für Menschen darstellten, ist es leicht zu verstehen, warum wir
eine "kulturelle Angst" vor Wölfen haben, die durch Mythen und Geschichten noch bestärkt
wird.
Das heutige Risiko von Wolfsangriffen in Europa /Skandinavien (und auch Nordamerika) scheint
sehr niedrig, da aktuelle Fälle sehr rar sind, obwohl die Zahl der Wölfe steigt. Aktuellen Schätzungen zufolge leben 10.000 – 20.000 Wölfe in Europa, 40.000 in Russland und 60.000 in Nordamerika.2
Trotz dieser hohen Zahlen konnten wir Berichte über lediglich vier Personen in Europa, vier in Russland und keine Personen in Nordamerika finden, die in den letzten 50 Jahren durch nicht-tollwütige Wölfe getötet wurden. Die entsprechenden Zahlen für Tollwut-basierte Übergriffe liegen bei fünf, mehr als vier, und null. [...]

Viele Grüße

Ingo
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Viele Grüße

Ingo
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Kober? Ach der mit den Viechern!

Geändert von ingoKober (21.12.2019 um 11:58 Uhr)
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