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Zitat von miso
Gestern kam ein guter Bericht auf Arte über die Berge Bulgariens. Die Schäfer dort sind noch echte Schäfer und die Hunde, die die haben tun das übrige. Dort gibt es zwar auch Verluste aber man kann damit leben.
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Was ich bereits angemerkt hatte, ist der Blick ins Ausland. Der unaufgeregte Blick der Bevölkerung auf Wildtiere ist dort sehr pragmatisch. Wolf und Bär gehören dazu, sie waren schon immer da, aber sie stehen unter Beobachtung.
Harte Haltungen werden das eigene Gewissen befriedigen, aber dem Wolf schaden. Ich hoffe auf die Weitsicht in der Politik, auf die Einlassungen der Wolfsgegner einzugehen, damit mit Kompromissen der Zukunft des Wolfes eine Chance gegeben wird. Ich habe Diskussionen wie diese schon zur Genüge gesehen. Das Ergebnis, verhärtete Fronten, die wild um sich schlagend dem Thema schaden, um das es geht.
Aber wer sagt, um die Raubtiere sollen sich doch lieber die osteuropäischen Staaten kümmern, löst bei mir einen gewissen Wiederstand aus. Es dürfte wohl gerade im östlichen Raum nicht gerade so sein, dass Unmengen an Gelder für Schutzmaßnahmen für und gegen Wölfe vorhanden sein dürfte.
Also wo anders ok, aber bitte nicht vor meiner Haustüre. Aha.
Der Wolf ist eine BESTIE. Wirklich?
Der Mensch:
hält Tiere zu erbärmlichen Bedingungen, wirft frisch geschlüpfte Küken in den Shredder, rottet sämtliche Arten aus, wirft seinen Müll in die Weltmeere, vernichtet ganze Völker mit anderem Glauben/Denken und anderer Abstammung, ist in der Lage, sich selbst mit wenigen Knöpfen komplett auszulöschen, missbraucht die eigenen Kinder, handelt mit der eigenen Gattung, aber vor allem ist er absolut unbelehrbar und rennt wie ein Lemming auf die Schlucht zu und vernichtet seinen eigenen Lebensraum.
Hab nie ein Tier gesehen, dass so verdammt dämlich ist, wie der Mensch.
Aus der Liste schließe ich mich nicht aus. Wir alle tragen unseren Teil dazu bei, durch Industrialisierung, Wachstum, Vermehrung, wir fahren Auto, wollen Technik, im Winter nicht frieren, Fleisch und Brot essen, usw.
Gewissermaßen kommen wir aus diesem Teufelskreis schwer raus. Aber ich denke mal, es ist schwer abzustreiten, die BESTIE sind wir.
Ich hab jetzt selber KEINE Ahnung, wie das Thema Wolf zu behandeln ist. Ich mag ihn, will ihn auch in Deutschland, am liebsten in den Bergen meines Wohnortes. Aber wenn er eine Chance haben soll, dann funktioniert das nur mit bestimmten Rahmenbedingungen.
In Schweden will die Gemeinschaft den Wolf. Also steht auch die Gemeinschaft für Schäden über den Staat gerade. Dafür gibt es den Wolf, und auch mehr Akzeptanz seitens der Bauern und Jäger.
Man versucht sich zu einigen.
Also worum geht es? Darum Stellung zu beziehen, oder um den Wolf?
Wenn also letzteres wichtig ist, werden Kompromisse nötig.
Alles oder nichts? Dann lieber die Mitte.
Zu den Kompromissen gehören Entschädigungen. Eine Tasche Werkzeug ist nicht das gleiche wie 20 Schafe.
Mein skandinavischer Nachbar züchtet Schafe. Das ist aber nur ein Nebenerwerb. Er ist nicht reich, und trotz einem Haufen Arbeit wird er es auch nicht. Sollte ein Wolf seine Schafe reißen, wird er die Züchterei beenden, da der Verkaufserlös der Wolle den Schaden nicht decken wird. 300 Kilo Wolle hat er noch auf Lager, der Verkauf ist schleppend, da die Nachfrage dürftig ist.
Also gönne ich ihm gerne den Schadensersatz durch die Gemeinschaft/Staat, die/der den Wolf in der Region wieder angesiedelt hat.
ALLE sind zufrieden, und der Wolf darf bleiben.
Das würde ich mir auch in Deutschland wünschen.
LG Stefan