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Alt 09.02.2019, 11:14   #1088
perser
 
 
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Hier denn weitere Bilder von meiner Tour de Lemur in Madagaskar. Sie entstanden im Nationalpark Ranomafana, der seit 2007 zum Weltnaturerbe der UNESCO zählt. Er liegt recht hoch, ist von zahlreichen Wasserfällen durchzogen und stellt für den Besucher eine gewisse Herausforderung da. Denn es geht fast immer entweder steil bergauf oder bergab, oft auf glitschigen Wegen, da es in einem Bergregenwald halt auch reichlich regnet – so auch bei unserem Besuch. Zudem sitzen die Primaten ja nicht am Wegesrand, sondern man muss in diesem unwegsamen Terrain noch querwaldein durchs dichte Gestrüpp, ohne oft zu wissen, wohin man den nächsten Schritt setzt, zumal mit zwei Kameras am Hals. Man sucht also ständig Bäume oder Äste links und rechts, um sich ein wenig Halt zu sichern…

Selbst zum Fotografieren fehlt oft der ebene Untergrund. Ich habe versucht, mich möglichst an einen Baumstamm zu lehnen, was ja auch hilft, die Kamera zu stabilisieren. Und ja, Frank, Du hast Recht, eine besondere Härte bedeutet es, stetig aus dem recht dunklen Wald nach oben in den hellen Himmel und (falls doch mal die Sonne durchkommt) bei teils grellem Gegenlicht zu fotografieren. Zudem sitzen die Lemuren ja im dichten Geäst. Man braucht also Geduld, halbwegs gute Augen und belastbare Nerven, um sie zu entdecken und dann schnell zu fokussieren, wenn man sie denn auf ihren Frühstückswanderungen weit oben im Blattwerk entdeckt.

Aber man lernt schnell, wird mit der Zeit sicherer und cleverer und gewinnt auch seiner Kamera (ein Hoch auf die A6500 + Sony 100-400 GM!) ganz neue, ungewohnte Seiten ab, die man sonst ja praktisch fast nie benötigt.

Der Nationalpark Ranomafana beherbergt elf Lemuren-Arten, fünf davon haben wir gesehen. So den Edwards-Sifaka. Diese Art lebt in gemischten Gruppen, die stets von einem Weibchen angeführt werden. Ich kann aber nicht sagen, ob dies hier eins ist.


Bild in der Galerie

Das ist ein Schwarzweißer Vari. Seine Kopfform, vor allem die lange Schnauze, lässt erahnen, warum man die Lemuren früher zu den Hundsaffen rechnete. Diese wunderschönen Tiere stehen leider auf der Roten Liste, weil sie noch immer illegal gejagt werden und zudem ihr Lebensraum durch Brandrodungen, Abholzungen und Bergbau stetig kleiner wird.


Bild in der Galerie

Hier noch ein Goldener Bambuslemur. Er wurde erst 1986 entdeckt und als eigene Art beschrieben, übrigens durch einen deutschen Biologen – Bernhard Meier aus Bochum. Er frisst, wie der Name schon vermuten lässt, nur die jungen Blätter und Schösslinge einer speziellen Bambusart.


Bild in der Galerie
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Gruß Harald

Die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche.
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