Zitat:
Zitat von Fata Morgana
...Aber gut, wenn das Gewicht ein derart wichtiges Argument für dich ist, dann ist das eben so. Für mich ist wichtig das für mein Geld bessere Werkzeug zu bekommen und das ist zweifelsfrei das 50mm f1.4 Art. Das höhere Gewicht lässt sich mit ein bisschen Muckis mühelos kompensieren. Kauft man aber das 55mm f1.8, so gibt es keine Möglichkeit für die bessere Freistellung und die geringere Tendenz zu Katzenaugen am Rand des 50mm Art zu kompensieren. 
|
Nein das Gewicht ist kein Hauptargument für mich, zumindest wenn das Gewicht unter einem kg bleibt. Ich habe neben dem 55er noch das 50er Planar/1.4, welches fast 3x so viel wiegt, womit ich sehr zufrieden bin und welches mein "Immerdrauf" ist. Das Gewicht des Planar stört mich auch dann nicht, wenn ich die Kamera mehrere Stunden in der Hand halten muss. "Muckis" sind dafür wirklich nicht erforderlich.
Kommt halt drauf an, was ich möchte. Das 55er habe ich jetzt 3-4 Jahre und es hat bei mir durchaus noch seine Berechtigung, auch wenn ich doch meistens das Planar benutze. Das 55er ist wirklich sehr sehr klein und leicht (im Vergleich zum Planar), bietet dafür bereits bei Offenblende eine erstaunliche Schärfe bis in die Ecken, fantastische Mikrokontraste und es kann mühelos die Auflösung meiner RIII bedienen. Landschaftsbilder sind teilweise sehr beeindruckend mit dem Teil.
Natürlich muss es bei der Baugröße neben den genannten Stärken auch einige Schwächen geben. Da wären die recht starken CA´s, die aber meistens restlos automatisch in LR korrigiert werden, die von Dir genannten Katzenaugen und dazu kommen noch die Zwiebelringe. Porträts fand ich auch nicht so toll, die Gesichter wirkten nicht so lebendig auf mich. Das ist jetzt mit der dritten Sony Generation komischerweise besser geworden. Entweder wird bei der dritten Generation in das RAW eingegriffen, oder ich habe meine Feinheiten bei LR entsprechend verbessert. Zumindest bin ich inzwischen auch bei Porträts recht zufrieden mir dem 55er.
Was die Katzenaugen angeht, muss man sagen, dass die zwar ziemlich stark ausgeprägt sind, aber eigentlich zumindest tagsüber keine so große Bedeutung haben, weil das Objektiv nur sehr wenig oder meistens sogar keine Unschärfekreise bildet, aber dafür ein sehr weichgespültes, glattes Bokeh zeichnet. Das Bokeh ist weicher als bei meinem 50er Planar/1.4 oder dem 50er Art, aber halt ohne "Bubbles", die ja zurzeit Mode sind. Bei abendlichen Aufnahmen mit Lichtern im Hintergrund sind die Katzenaugen natürlich sichtbar und fallen teilweise schon negativ auf.
Was die Freistellung angeht muss ich sagen, dass ich mit dem 55er mindestens so gut freistellen kann wie mit dem 50er Planar/1.4. Die Schärfentiefe ist natürlich physikalisch festgelegt, aber im Gegensatz zum Planar nimmt die Schärfe vor und hinter der Fokusebene recht schnell ab, so dass der Hintergrund auch mit f1.8 relativ schnell unscharf wird. Ich persönlich mag es aber lieber, wenn die Schärfe vor und hinter der Fokusebene eher langsam/ sanft abnimmt, wie es beim Planar der Fall ist.
Lange Zeit war das 55er das "Referenz-Objektiv" für die A7-Serie, die Schärfe wurde oft mit dem 4000 Euro Otus verglichen und konnte in vielen Reviews bei der Schärfe durchaus mit dem Otus mithalten. Ich bin froh, dass ich das 55er behalten habe und ab und zu neben dem schweren 50er Planar noch nutzen kann. Die Leistung des 55er in Verbindung mit dem extrem geringem Gewicht an der RIII finde ich faszinierend.
Gäbe es so ein 35er/f1.8 von Sony, würde ich es kaufen. Es dürfte auch 100 Gramm schwerer sein, aber dafür weniger CA´s haben.