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Alt 03.07.2018, 13:18   #5
Foto2016
 
 
Registriert seit: 31.12.2015
Beiträge: 210
Aus eigener Reparatur Erfahrung mit elektronischen Geräten möchte ich für ein bißchen Verständnis werben.

# Es ist die undankbarste Aufgabe, einen sporadischen Fehler zu finden und zu reparieren
# Ein Reparateur steht im Druck, eine preisangemessene Reparatur durchzuführen. Dies wird umso schwieriger, je preiswerter ein Produkt ist
# Wenn an einem Gerät vom Kunden rumgebastelt wurde, läßt sich sehr schwer nachvollziehen, was alles in Mitleidenschaft geraten ist. Üblicherweise beschränken sich Fehler auf kleine Bereiche, die dann per Bauteil oder Baugruppe zügig repariert werden können. Hierzu gibt es häufig Dokumentationen, die aber durch Bastelversuche hinfällig sind
# Feuchtigkeits- oder Wasserschäden sind eigentlich ein Totalschaden. Es ist nicht kalkulierbar, in welche Bereiche es eingedrungen ist und wie es (durch Oxidation) weiter arbeitet.
# Ereignisse, die nur in bestimmten Konstellationen oder nach einiger Zeit auftreten, sind mehr oder weniger bei einer Reparatur für 100-300€ (ich kenne die Preise beim Sony Service nicht) nicht erfaßbar. Das kann nicht alles durchgespielt werden.
# Kein Reparateur ist daran interessiert, die Fehler nicht behoben zu haben. Das ist das einzige positive Feedback, was aus dem Job gezogen werden kann und darauf verzichtet keiner freiwillig.

Die logistischen Fakten, die hier aufgeführt wurden, möchte ich nicht kommentieren. Ich habe selber auch noch keine Sony Reparatur durchführen lassen. Grundsätzlich wäre aber eine Firma schnell weg vom Fenster, wenn sie es nicht auf die Reihe bekommen würden; es handelt sich also um eine Verkettung.

Es gibt inzwischen leider keine Branche mehr, bei der es anders läuft; Autos, Handys, Heizungsanlagen usw. liefern die gleichen Geschichten. Wir sind in einer überkomplexen Welt, die keiner mehr beherrscht. Ein wesentliches Problem ist die Elektronik, der man den Verschleiß nicht ansieht, die Software und die unendlichen Kombinationsmöglichkeiten aus beiden. Einen verschliessenen Kolben konnte ich bei meinem Motorrad selber identifzieren und für Abhilfe sorgen. Ein rein mechanisches Problem. Bei meiner NIKON FM ist der Transportmechanismus verschlissen. Ersatzteile gibt es nicht mehr und wenn man die Bodenplatte abschraubt, wird mir schwindlig, wie das mechanisch ausgedacht werden konnte und jemals funktioniert hat (zu komplizierte Mechanik für mich).
Nun ist sie hin und auch eine digitale Kamera muß vermutlich abgeschrieben werden, wenn eine solche Problemanhäufig besteht. Es gibt keinen (bezahlbaren) Zugang zur wahren Problemverursachung und es bleiben mit jedem Reparaturversuch Restzweifel.
Das ist unerfreulich, aber der Preis unseres Konsums.

Meine A7 läuft seit 2,5 Jahren störungsfrei und ich hoffe, das bleibt so.
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