Thema: α77 Einbeinstativ
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Alt 22.05.2018, 18:14   #16
der_knipser
 
 
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Zitat von dey Beitrag anzeigen
Der TO beschreibt seinen Anspruch ja gar nicht...
Das ist auch meine Vermutung. Wer sein erstes Einbein kauft, weiß oft gar nicht, wie er die Ansprüche überhaupt definieren soll. Es herrscht einfach Unkenntnis.
Ich habe mich mit dem Thema Einbein lange und intensiv beschäftigt, und ich kann zeigen, was ich mir bisher erarbeitet habe. Das ist aber nicht mit jedem Einbein machbar, sondern es ist an gezielte Eigenschaften geknüpft, die man beim Einbein besser abwägen muss als beim Dreibein. Es gibt einiges aufeinander abzustimmen, damit möglichst viel gut funktioniert.

Tagsüber, also bei kurzen Belichtungszeiten, ist es die Aufgabe des Einbeins, die Kamera gezielter auf ein Motiv ausrichten zu können, und den Bildausschnitt passend, sowie das Motiv senkrecht, waagerecht oder diagonal sauberer ausrichten zu können, was freihändig nur mit mehr Konzentration gelingt.
Tagsüber taugt das Einbein auch, um es nicht "klassisch" senkrecht zu halten, sondern am langen Arm nach oben, nach unten oder zur Seite, um damit Perspektiven zu schaffen, die sonst gar nicht oder nur aufwendig zu erreichen sind.
Alles Genannte ist in der Regel mit Billig- oder Behelfs-Einbeinen möglich.

Sobald aber die Belichtungszeiten in einen Bereich kommen, wo es handgehalten schwierig wird, steigen die Anforderungen an ein Einbein. Stabilität ist gefordert. Das beginnt damit, dass die Rohre nicht zu dünn und zitterig sind. Es geht weiter mit einem Fuß, der die Rotation des Einbeins während der Aufnahme verhindert. Spikes oder jegliche Art von Kappenfüßen sind dafür NICHT geeignet. Etwas Besseres als den Monostat-Fuß habe ich für diesen Zweck noch nicht gefunden. Wie der funktioniert, hab ich schon öfter erklärt, demonstriere das aber gerne wieder.

Ein nicht unwesentlicher Punkt ist die bequeme Handhabung des Einbeins während des Gebrauchs. Das bedeutet KEIN kurzes Packmaß. Warum das so ist, hab ich in diesem Thread schon beschrieben. Persönlich ziehe ich auch die Clip-Befestigung der Schraubbefestigung vor, weil sie schneller geht und weniger Verrenkungen der Handgelenke bedeutet. Auf die Möglichkeit, die Spannkraft der Clips nachstellen zu können, sollte man nicht verzichten.

Für den eigenen Gebrauch sollte man auch gut überlegen, wie man das Einbein oben rum ausstattet. Für manche Aufgaben reicht es, das Einbein direkt ohne Kopf ins Stativgewinde der Kamera zu schrauben. Für andere Anwendungen kann ein Neiger nützlich sein, und für wieder andere Aufgaben braucht man einen Kopf, der in jede Richtung schwenkbar ist, also ein Kugelkopf, ein Actiongrip oder etwas derartiges. Eine generelle Empfehlung gibt es nicht, weil das stark vom geplanten Einsatz abhängig ist.

Als Beispiel zeige ich hier mal den Gebrauch des Einbeins für Perspektiven, die man von Hand (oder mit Dreibein) kaum erreicht:


Bild in der Galerie


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...und den Einsatz für lange Belichtungszeiten, ohne dass man dafür ein Dreibein schleppen muss:


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Gruß
Gottlieb
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