Ich bin ja noch nicht so lange hier im Forum angemeldet, so dass ich mich an meine Anfänge noch gut erinnern kann.
Anfangs im „Trau Dich Bereich“, dann im Bildercafe und zuletzt im Rahmen. Das war zumindest meine Strategie, um hier Fuß zu fassen.
Mir kam natürlich zu Gute, dass ich als Anfänger in der Fotografie und völlig unambitioniert daher kam.
Da ich vom Typ her erstmal lieber schaue, wie der Hase läuft, hatte ich m.E. auch keine Schwierigkeiten mit der „old school“ hier.
Es gibt ja so Menschen, die scheinen ein Schild um den Hals hängen zu haben, auf dem in freundlichen Lettern vermerkt ist: „Bitte schlag’ mich!“.
Und dann gibt es Menschen, die das dann auch tatsächlich tun und auf empörte Gegenreaktion stoßen.
Wenn der erste der Beiden dann nicht beherzigt, dass Kritik an seinem Werk immer nur ein Angebot ist, welches ich annehmen oder auch dankend zurück in das Regal stellen kann, eskaliert ein Thread schon einmal leicht.
Was bedeutet überhaupt Kritik?
Ich bin mal so unverschämt und behaupte, dass hier in diesem Forum die Wenigsten Fotografie oder Kunst studiert haben.
Das ist natürlich keine zwingende Voraussetzung, konstruktive Kritik zu üben.
Vielmehr sind es oftmals die Autodidakten, die einen frischen Blick auf das Ganze liefern.
Aber wissenschaftlich, nach festen Kriterien messbare Kritik ist bei Bildern oft nicht möglich und meines Erachtens auch nicht nötig.
Klar lässt sich das Handwerk als Solches bewerten. Ist das Bild verwackelt oder unscharf, läßt ich das sicherlich konstatieren.
Aber es bewertet nur einen Teil eines Fotos.
Der Eindruck ist den jeweiligen Vorlieben des Betrachters geschuldet.
Bilder sind auch immer im Kontext zu sehen.
Betrachtet man das schwarze Quadrat (
https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Schwarze_Quadrat) isoliert von seiner Geschichte, so müsste man es wahrscheinlich eher in die Kategorie „Tonne" einsortieren.
Erst der Kontext macht es zu dem, was es ist.
So ist das auch bei den Fotos, die hier eingestellt werden. Nur hier kennen wir den Kontext nicht immer, sondern sehen nur das Bild.
Und dann tut Kritik auch einmal weh.
Wer es dann nicht schafft, diese nicht auf sich selbst zu beziehen, sondern es auf die Sachebene zu hieven, hat eigentlich schon verloren.
So ist es auch bei dem Bild von Sören.
Sicherlich kein schlechtes Bild, aber es gibt auch wesentlich Bessere; unter anderem in seinem eigenen Blog.
Die Reaktion auf das Wasserzeichen von Steve fand ich ja noch lustig - das war auch nicht respektlos in meinen Augen.
Das Problem mit diesen Merkmalen, die nicht zum Bildinhalt gehören ist doch immer das Gleiche: es erweckt Aufmerksamkeit.
Und Aufmerksamkeit auf das Eine lenkt vom Anderen ab.
Und ein zu viel an Aufmerksamkeit auf unwesentliche Bildelemente haben dann nichts mehr mit Kritik zu tun.
Es reicht doch, wenn es einer bemerkt. Die anderen sind bestimmt in der Lage, das Eine auszublenden und das Andere zu wertschätzen.
Vielleicht ist das bei einem mittelmäßigem Bild (meine subjektive Wahrnehmung) dann besonders schwer.
Ich hätte, wenn ich zu dem Bild überhaupt etwas geschrieben hätte (es war zu dieser Zeit schon gelöscht) angemerkt, dass die Linien nicht parallel verlaufen, Elemente abgeschnitten und diese einsame Funzel weggestempelt gehört.
In einer Reportage (so es einer von euch auch richtig angemerkt hatte) mit den anderen Bildern aus der Marktreihe, wäre der Thread nicht eskaliert, sondern hätte überwiegend positive Kommentare produziert.
Vielleicht hilft es demnächst, ein Blick auf den Zähler zu werfen und zu erkennen, dass jemand neu in diesem Forum ist.
Bei den Kolleginnen und Kollegen, die hier öfters posten, schreibe ich persönlich anders (direkter), als bei neuen Forenten.
Warum? Ich nehme an, dass ich weiß wie sie reagieren und nehme auch an, dass sie wissen, wie ich ticke.
Und nachfragen kostet ja auch nichts: der „Welpenschutz“ wurde leider völlig anders wahrgenommen, als intendiert.
Hier hilft es regelmäßig, unvoreingenommen etwas aufzunehmen.