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Zitat von dey
Mein Gefühl ist, während man früher mit solidem fotografischem Handwerk überleben konnte, muss man heute schon Kunst und deutlich höheres Niveau bieten.
Eine Auslage mit ein paar ordentlichen Portraits und Eventbildern reicht da nicht mehr.
Das glauben viele heute selbst zu können oder jemanden zu kennen, der es kann. Somit wird der Kuchen kleiner.
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So sehe ich das auch.
Für Passbilder geht heute kaum noch einer zum Fotografen.
Selfie mit entsprechder App auf dem Handy für die biometrischen Bedingungen, fertig.
Ähnlich sieht das bei Bewerbungsfotos aus, wenn kein kein akademischer Beruf gefragt ist.
Die Ergebnisse von Kompaktknipsen reichen seit einiger Zeit dafür völlig aus.
Dann macht ein Verwandter oder Bekannter, der hobbymäßig fotografiert, ein paar Bilder, das erfüllt meistens schon die Anforderungen für die Onlinebewerbungen.
Und selbst in bestimmten akademischen Bereichen ist die Qualität, die der Hobbyknipser fürs Bewerbungsfoto erzielen kann, ausreichend.
Seit mehr als 15 Jahren ist die technische Qualität von Kompaktknipsen so gut und erschwinglich, dass Bewerbungsfotos teilweise zuhause erledigt werden.
Einfach, weil es halt kein Problem ist, mal 200 Bilder oder mehr zu probieren und ein oder zwei Stunden zu opfern.
Und als die DSLR und Systemkameras zu niedrigen Preisen verschleudert wurden, dürfte sich das nicht verbessert haben.
Der Kuchen wird kleiner, das denke ich auch.
Zumal nebenberufliche Fotografen nicht mit derselben Effektivität arbeiten müssen wie der hauptberufliche und damit den Preisdruck im Markt erhöhen.
Für gute Fotografen wird es aber weiter Bedarf geben, solange ihr Können und vor allem ihre Effizienz sich deutlich vom Hobbyknipser abhebt.
Handwerklich solide wird aber nicht mehr reichen, befürchte ich.
Gruß, Dirk