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Alt 29.03.2017, 23:48   #6
der_knipser
 
 
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Verzeichnungskorrekturen sind mit den gängigen Bildbearbeitungsprogrammen nicht immer perfekt zu lösen, weil sie in der Regel entweder tonnenförmig ODER kissenförmig korrigieren können. Viele Objektive halten sich aber nicht an diese Regeln und verzeichnen wellenförmig, das bedeutet, dass eine Tonnenverzeichnung in eine Kissenverzeichnung übergeht, oder eine starke Tonne in eine viel leichtere Tonne. Wenn man versucht, solche Bilder zu korrigieren, kann man sich entweder auf die Mitte oder auf die Ränder konzentrieren. Oft lassen die Motive das zu, aber wenn man eine durchgehende gerade Linie nahe dem Bildrand hat, dann gelingt das nicht.

Es gibt verschiedene Programme, die wellenförmige Entzeichnungsprofile für verschiedene Objektive besitzen. Ich verwende in so einem Fall ptlens. Das kostet nur einen geringen Betrag, in dem alle zukünftigen Updates enthalten sind.

Eine VerZERRungskorrektur liegt nicht im Objektiv, sondern in der Perspektive begründet. Es liegt nur in der Natur der Sache, dass man sie beim Weitwinkel deutlich wahrnimmt. Das Entzerren bringt regelmäßig eine Unförmigkeit der Motive mit sich, und bei Motiven mit mehr Tiefe sieht das unnatürlich aus. Daher lasse ich Verzerrungen oft im Bild, wenn sie zu groß sind. Besser ist, bei der Aufnahme einen Standort zu wählen, bei dem man die Kamera nicht so weit neigen muss, um das Motiv aufs Bild zu bringen. Wenn das nicht gelingt, empfehle ich eine Perspektive, die bewusst eine Bildgestaltung mit stürzenden Linien als Konzept hat.

Kleinere Perspektivkorrekturen verändern den Eindruck des Motivs kaum, und sie können zum nachträglichen perfekten Ausrichten durchaus sinnvoll sein.

Dieser Beitrag löst Dein Problem sicher auf eine andere Art als Du gedacht hast, aber probiere das in der Praxis ruhig mal aus!
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Gruß
Gottlieb
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