Hmm, wenn das Paar zufrieden mit den Fotos ist, dann ist ja alles gut. Da kommt es ja enorm auf den persönlichen Geschmack an - der auch stark durch lokale Gewohnheiten geprägt sein kann.
Auf jeden Fall sind in den gezeigten Fotos die "typischen" geposten Aufnahmen praktisch nicht vertreten. Was dem Set einerseits eine gewisse Zwanglosigkeit / Leichtigkeit geben kann, sehe ich auf der anderen Seite allerdings auch als mögliches Defizit: es macht den Anschein als hätte ein "unbeteiligter" Fotograf gewirkt, fast schon ein Fremdkörper. Nur bei 2-3 Aufnahmen erkenne ich Blickkontakt mit der Braut - auch noch eher scheinbar zufällig.
Da mag die Erfahrung zählen, ob, wie und in welchem Ausmass sich der Fotograf diskret im Raum bewegt, um einerseits zum richtigen Moment am richtigen Ort, mit dem richtigen Blickwinkel aufs Geschehen zu sein, bzw. in welchem Umfang er u.U. (selbst oder unter Mithilfe eines Assistenten) sogar "Regieanweisungen" gibt. Aber dafür braucht es schon Persönlichkeit, um den Drahtseilakt zu schaffen zwischen "Hollywood-Produktion" - also im Extremfall alle Action nur darauf fokussiert, dass alles schön auf die Mattscheibe kommt- und einem "Begleiten" dieses Tages, was sowohl unter mehr künstlerischen Aspekten geschehen könnte, wie auch mehr dokumentarisch-journalistisch. Beide Stilrichtungen können durchaus parallel laufen, weshalb nicht eben selten zwei Fotografen am Werk sind.
Zwar bin ich selbst nicht in diesem Bereich aktiv, aber vor einiger Zeit bin ich auf folgenden Post auf dpreview gestossen:
https://www.dpreview.com/forums/post/40594633
Dieser Post enthält wiederrum einen Link zu einem Hochzeitsfotografen, dessen Arbeit mir sehr gut gefällt. Vielleicht etwas Inspiration?