Adapter haben einen kleinen Nachteil gegenüber direkt angeschlossenen Objektiven: Sie haben zwei Anschlussebenen, eine an die Kamera und die andere ans Objektiv. Bewegliche Stellen haben immer Toleranz-Ungenauigkeiten, und Adapter haben diese eben doppelt. Das ist ein guter Grund, einen Adapter so zu konstruieren, dass er lieber ein wenig zu kurz als zu lang ist, damit auf jeden Fall gewährleistet ist, dass man überhaupt auf unendlich fokussieren kann. Der Fehler liegt also wahrscheinlich nicht am Objektiv. Aber man kann auch nicht ausschließen, dass Objektive ebenfalls mit einer kleinen Toleranz konstruiert wurden, die sich mit denen des Adapters addiert, und dann stimmt nun mal der Unendlich-Anschlag nicht mehr. Ich habe auch schon erlebt, dass ein und dasselbe Minolta-Objektiv an der einen Sonykamera genau passte, und an einer anderen Sony-Kamera nicht in der Lage war, auf unendlich zu fokussieren. Bei diesem Objektiv (50/1,7) war es glücklicherweise einfach, die Anschlaggrenze mechanisch zu justieren, so dass ich es jetzt auch an der zweiten Kamera uneingeschränkt einsetzen kann. An der ersten Kamera kann ich es ein wenig "überfokussieren", und das sogar ohne Adapter.
Wenn Du das besagte Objektiv ausschließlich an dieser einen Kamera mit diesem einen Adapter verwendest, kannst Du die Komponenten so aufeinander justieren (lassen), dass der Anschlag genau passt. Wenn es am Fokusring keinen verstellbaren Endanschlag gibt, kann man das Auflagemaß mittels shims (hauchdünne Unterlegscheiben unter dem Bajonettring) etwas verändern.
Mir wäre das nicht so wichtig, weil ich selten im Dunklen auf Unendlich fokussieren muss und dazu einen Anschlag bräuchte.
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Gruß
Gottlieb
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