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Alt 07.04.2016, 11:01   #9
guenter_w
 
 
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Betrachtet man die Sony-Kamerageschichte, könnte man auf diese Entwicklung kommen:

Sony war schon sehr früh Spitze bei der Entwicklung der Sensorentrechnologie und machte dann Anstrengungen, selbst in das "große" Kamerageschäft einzusteigen. Bei den Kompakten war das ja auch nicht ohne Erfolg, da sich Sony relativ früh der Zusammenarbeit mit Zeiss widmete. Endpunkt der Sony-Kameraentwicklung war nach der F 828 mit 2/3" dann die R1 mit APS-C-Sensor. Durch den Zukauf der Minolta-Kamerasparte ergab sich der Einstieg in das DSLR-Geschäft mit APS-C, wobei der Spiegelkasten schon von Anfang an auf der Streichliste stand. Aber irgendwie hat Sony sich mit dem Potential von Minolta verschätzt, ganz so viel wie erhofft, war doch nicht da. Ähnlich wie Nikon meinte man, APS-C sei das Nonplusultra. Nachdem Canon vom APS-H-Format auf KB wechselte und damit großen Erfolg hatte bzw. bei den Berufsfotografen den eigentlichen Wechsel von analog zu digital provozierte, erfolgte ein Umschwenken der Entwicklungsrichtung. Halbherzig setzte man der A 700 die A 900 als Parallelmodell zur Seite, wohl auch um die Sensorfertigung im KB-Bereich durch eigene Kameras aufzuwerten. Die SLT-Technik war von Anfang an nur ein Zwischenschritt, rasch wurden Kameras des unteren und mittleren Segments auf den Markt geworfen, während man oben mit den Platzhirschen nicht mithalten konnte (oder auch wollte) - die Hasselblad-Pleite war noch das i-Tüpfelchen. Allerdings hatte man in der Zwischenzeit den E-Mount für APS-C entwickelt und hoffnungsfroh mit dem Namen NEX versehen. Canon machte inzwischen mit der 5D mehr Furore als es Sony lieb war, das gehobene Amateursegment verlangte nach KB-Format. Oh Wunder, mit Tricks bekam Sony dann den KB-Sensor in das APS-C-Bajonett hinein, auch wenn das alles andere als das technische Optimum war. Dummerweise hat Sony jetzt zwei Auflagenmaße, die sich auch noch recht ordentlich verkaufen, wenn auch die Auflagenmaße mit der Gehäusegröße verknüpft wurden. Dass man das kleinere Bajonett, das ja eigentlich mit KB nichts zu tun hat, als das modernere propagierte, macht Entwicklungen im A-Mount immer schwieriger, zumal ja für das E-Mount die Übetragung freigegeben wurde und Drittfirmen eine Vielzahl von Adaptern für E-Mount entwickelten. Sony hängt jetzt ziemlich in der Bredouille. Ein insgesamt schrumpfender Markt, ein Anschluss, der extrem hohe Anforderungen an die Objektiventwicklung stellt und ein Anschluss, der im Berufsfotografenmarkt, der für das Image ausschlaggebend ist, der von vielen als Auslaufmodell gesehen wird.

Wir können gespannt sein, wie sich Sony aus diesem Schlamassel herauszieht! Mit einem KB-E-Mount-Modell mit 80 - 100 MP für Japanerhände oder einer Entwicklung im A-Mount und dem Versuch A- und E-Mount zu verschmelzen.
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"Ansonsten ist das Bild für meine Begriffe recht optimal!"
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