Hallo,
Ein - wie ich finde - sehr schönes Beispiel, wie ein Objektiv kaum Einfluss auf die (nicht-technische) Bildqualität hat.
Denn was den Bildern am meisten fehlt ist
Licht. Dieses kann man im Außenbereich als Amateur nur bedingt beeinflussen. Die
Kontraste sind leider sehr gering und so gibt es keine Akzente, welche das Auge des Betrachters auf sich ziehen können. Gleichzeitig wirken die Bilder dadurch auch
flau. Das kann man im Postprocessing bedingt korrigieren - sollte sich aber schon bei der Aufnahme besseres Licht "besorgen".
Zweiter Punkt ist die
Bildgestaltung: Die Motive sind mir alle
zu mittig platziert. Dadurch verliert das Motiv an Spannung. Um dein Motiv herum ist zu viel "Gedödel", was dein Motiv einerseits verdeckt und andererseits auch den Blick des Betrachters irritiert. Grundsätzlich wirkt das Bokeh auf mich sehr
unruhig - ist das beim SIGMA tatsächlich so?
Letzter Punkt ist die allgemeine
Unschärfe der Motive - da dies sowohl bei 1/80s als auch bei 1/320s bei ISO100 auftritt, vermute ich hier ein Problem bei der richtigen Fokussierung.
Versuche bei deinen nächsten Aufnahmen, die genannten Punkte zu berücksichtigen und zu verbessern. Am besten übst du, wenn zunächst
immer nur einen Punkt verbessert wird - z.B. zunächst die Schärfe, danach die Bildgestaltung und zuletzt suchst du dir "besseres Licht"...
Wie bei Allem gilt: "Nur (viel) Übung macht den Meister!"
Beispiele
Hier noch ein paar Bilder meiner letzten Wildparksafari mit dem ollen Minolta 100-200/4.5 Altglas:
Motiv vom Hintergrund-"Gedödel" freigestellt und mit einem Lichtklecks hervorgehoben. Aber es gibt sicherlich schönere
Bokehs:

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Bild in der Galerie
Ein bisschen
Gegenlicht für bessere Konturen ("Rim Light"):

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Bild in der Galerie
... oder ein
Lichtklecks von vorne:

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Bild in der Galerie
Das Objektiv ist beileibe kein Schärfewunder, aber mit dem richtigen Licht lassen sich Details auch mit diesem Altglas gut herausarbeiten.
Viele Grüße, meshua