Aus meiner eigenen Erfahrung mit Lightroom und LensTRUE kann ich sagen, dass das zwei ganz unterschiedliche Ansätze sind. Der wichtigste Unterschied liegt wohl darin, dass sich Lightroom nur und ausschließlich auf Bildelemente verlassen kann, also Linien und Strukturen im Bild. Sind diese nicht vorhanden ist bei Lightroom Schluß. Der zweite Aspekt ist die Korrektur der Proportionen, was ich in der Peoplefotografie immer wieder sehe, wenn es mal etwas weitwinkliger wird und es eine Unter- oder Aufsicht hat. Diese Deformationen des Gesichts oder das Strecken bzw. Stauchen von Extremitäten korrigiert Lightroom im Gegensatz zu LensTRUE nicht. Selbst in der manuellen Korrektur von Lightroom werden keine Proportionen korrigiert und lediglich vertikale Linienstrukturen begradigt.
Schärfenverlust bzw. Reduktion der Bildqualität hat man bei der Verwendung von Shift-Objektiven auch, wenn man die Bildkreismitte verlässt. Das erträgliche Mass an Qualitätsverlusten ist beim Shiften bei 6-7mm, darüber hinaus sieht es doch schlecht aus, was den Shiftradius auf eine vergleichbare Neigung von 10-13° einschränkt. Zum Thema Beschnitt lässt sich folgendes sagen: Lightroom korrigiert in dem die Bitmap verkleinert wird, LensTRUE hingegen vergrößert ortsabhängig dort wo die Transformation ansetzt. Der Nahpunkt bliebt konstant und je mehr Neigung im Fernpunkt korrigiert werden muss desto größer wird das Format bzw. das Bild.
Bei Lightroom musst Du jedes einzelne Bild in der Korrektur durch Upright begutachten, denn man weiß nie so genau, was dabei rauskommt. LensTRUE verlässt sich auf Lagedaten der Kamera zum Zeitpunkt der Aufnahme in allen drei Achsen (wobei die Y-Achse im Querformat natürlich keinen Sinn macht, aber im Hochformat zur X-Achse) was eine vollautomatische Stapelverarbeitung ohne Aufsicht und Begutachtung des Prozesses ermöglicht.
Meine Empfehlung: Bestellt einfach mal ein Testgerät und probiert es aus. Wenn das was für Euch ist, dann kann die Gebühr für die Teststellung beim Kauf angerechnet werden.
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