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Registriert seit: 26.07.2009
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Auch wenn ich früher mal APS-C A-Mount-Kameras hatte, spreche ich hier nur über meine E-Mount-Erfahrungen.
Kameras in Benutzung:
Sony A6000
Sony A7R
Motive:
Landschaft
Astro (Milchstraße)
Architektur
Menschen
Katzen
Makro
Aktueller Objektivpark:
FE-Mount nativ:
Walimex 8mm f/2.8 CSC Fisheye II (rasiert)
Dieses Objektiv benutze ich für Astro-, Panorama- und "Trickfotos". Von der optischen Leistung bin ich sehr angetan. Es ist sehr scharf, schon bei Offenblende. CA's sind in gewissem Maße vorhanden, aber von der "1-Klick-in-Lightroom-weg"-Sorte und insofern kein Problem. Auch Kontrast und Schärfe passen gut. Ein Spezialobjektiv, aber verhältnismäßig günstig und sehr gut.
Ich habe das Objektiv rasieren lassen, damit ich es am Vollformat verwenden kann (runder Bildausschnitt mit schwarzen Rändern links und rechts). Dies erweitert den Bildwinkel auf über 180°.
Sony Zeiss Vario-Tessar T* FE 16-35mm f/4 ZA (auf dem Prüfstand)
Ich finde das Objektiv im Grunde ziemlich gut. Die Mitte ist bei den meisten Brennweiten schon bei Offenblende knackscharf. Die Ränder sind gut, aber bei den meisten Brennweiten nicht überragend. Da es ein gewisses Maß an Bildfeldwölbung aufweist, sind die Ränder bei Autofokus auf die Mitte nicht so gut, wie sie sein könnten. Der Stabi scheint auch einen gewissen Einfluss auf die Bildränder zu haben, auch wenn ich das noch nicht beweisen kann. Die Farben und Kontraste gefallen mir bei diesem Objektiv sehr gut.
Sony Zeiss Distagon T* FE 35mm f/1.4 ZA
Auch wenn ich es noch nicht so lange habe, ist es für meinen Geschmack das aktuell beste 35mm-Objektiv im FE-System. Das Bokeh ist für ein 35mm-Objektiv traumhaft gut, die Farben und Kontraste gefallen mir ausgezeichnet. Leicht abgeblendet werden auch die Ränder sehr gut, so dass es auch für Landschaftsaufnahmen zu gebrauchen ist. Ich habe bei einigen Bildern das Gefühl, eine gewisse Bildfeldwölbung ausgemacht zu haben. Das muss ich aber noch überprüfen.
Sony Zeiss Sonnar T* FE 55mm f/1.8 ZA
Ein fast perfektes Objektiv. Sehr gut sowohl für Portraits als auch für Landschaftsaufnahmen geeignet. Mein einziger Kritikpunkt bezieht sich auf die zu hohen CA's bei Offenblende, die mich schon des Öfteren bei kontrastreichen Motiven geärgert haben.
Manuelles Altglas:
Tokina 90mm f/2.5 AT-X Makro inkl. 1:1-Adapter ("Bokina")
Ein vielseitiges Objektiv, das sowohl gegen Unendlich als auch im Nahbereich sehr gute Leistungen zeigt. Reizt den Sensor der A7R voll aus. Mankos sehe ich in der Vergütung, die nicht mit der modernen T*-Vergütung von Zeiss mithalten kann. Das Objektiv ist deshalb etwas kontrastärmer und streulichtempfindlicher als moderne Objektive. Besonderheit ist das überragende Bokeh, gerade im Nahbereich.
Carl Zeiss Vario-Sonnar 35-70mm f/3.4 T* MM
Ein manuelles Standardzoom, das sich selbst an der A7R gut schlägt. Abgeblendet gute Ecken, dazu eine praktische Makrofunktion bei 35mm (1:3). Habe es noch nicht so lange und konnte es nur kurz testen. Die ersten Ergebnisse waren aber überzeugend.
Carl Zeiss Jena Tessar 50mm f2.8
Ich habe das Objektiv geschenkt bekommen. Es ist überraschend gut für Makroaufnahmen mit Zwischenringen geeignet, da die Zentrumsschärfe sehr hoch ist. Ansonsten verwende ich es nicht.
Carl Zeiss Vario-Sonnar 80-200mm f/4 T* MM
Sicher eines der besten Telezooms aus der manuellen Ära. Abgeblendet gute Randschärfe, auch am langen Ende. Hoher Kontrast, gute Vergütung. Schwachpunkte sind leichte CA's und Vignettierung im Makrobereich.
E-Mount APS-C:
Sony SEL 16-50mm f/3.5-5.6 PZ OSS
Das kleine Taschenzoom. Ich habe es eigentlich nur für ein Unterwassergehäuse gekauft - mittlerweile nutzt es meine Frau ganz gerne, wenn sie mal Ausflüge ohne mich macht oder auch fotografieren möchte. Ich finde die Bildqualität definitiv nicht so schlecht, wie sie ab und an gemacht wird.
Sony SEL 55-210mm f/4.5-6.3 OSS (auf dem Prüfstand)
Habe ich mir für den letzten Urlaub gekauft, um nicht komplett auf ein Tele verzichten zu müssen. Ich finde es abgesehen von der Größe in keiner Hinsicht aufregend.
Noch ein paar Worte zu den Verflossenen:
Sony FE 28-70mm f/3.5-5.6 OSS: Schön leicht, aber optisch überhaupt nicht mein Ding. Die Ränder werden nie richtig scharf, der Stabi macht dann jegliche wenn überhaupt vorhandene Randschärfe zunichte.
Sony FE 70-200mm f/4 G OSS: Verarbeitung fand ich super, optisch hat es einen ordentlichen Eindruck gemacht wenn es nicht dezentriert gewesen wäre.
Sony 90mm f/2.8 Macro G OSS: War auch entweder dezentriert oder hat so am Bajonett gezerrt, dass dies die Ursache für die Unschärfe war. Hat einen sehr guten Eindruck gemacht, war aber mit diesem Manko letztlich unbrauchbar.
Walimex Pro 14mm f/2.8: Sehr scharf und gut für Astroaufnahmen geeignet. Heftige Verzeichnung und etwas fragwürdige mechanische Qualität.
Walimex Pro 35mm f/1.4: Konnte mich bei Offenblende und f/2 nicht überzeugen und war mir deshalb viel zu groß
Walimex Pro 85mm f/1.4: War mir zu kontrastarm und hatte heftige CA's bei Offenblende. Mechanisch das schwächste der von mit besessenen Walimex-Objektive.
Walimex Pro 135mm f/2: Ein Wahnsinnsglas! Kann ich jedem empfehlen, der mit der manuellen Fokussierung bei der Brennweite klarkommt. Mindestens so gut wie die besten FE-Objektive, eher besser
Canon nFD 17mm f/4: kaum Verzeichnung, ansonsten aber nicht besonders scharf und viele CA's. Lieber das Walimex 14mm f/2.8 kaufen
Canon nFD 24mm f/2.8: Sehr klein und leicht, zudem abgeblendet ordentliche Randschärfe. Sehr gegenlichtempfindlich, CA's in den Ecken. Insgesamt empfehlenswert
Canon FD 35mm f/2 S.S.C. II: Akzeptable Schärfe bei Offenblende, aber etwas kontrastarm. Abgeblendet sehr kontrastreich und recht Randscharf. Gegenlichtempfindlich, furchtbares Bokeh
Canon nFD 50mm f/1.4: Bei Offenblende nicht sehr scharf und sehr kontrastarm, ab f/2 wird es gut, bei f/8 ist es sehr gut, auch am Rand. Budget-Tipp.
Canon FD 85mm f/1.8 S.S.C.: Ähnlich wie das 50mm f/1.4, Bokeh ist schöner, Bildfeldwölbung ist höher. Gut auch für Blitzlichtfotos geeignet. Für Portraits zu empfehlen
Canon nFD 70-210mm f/4: Das einzig gute ist die Makrofunktion. Ansonsten mMn ein Gurkenglas. Extrem streulichtempfindlich, viele CA's. Finger weg.
Canon nFD 100-300mm f/5.6 L. Zwischen 100 und 150mm annähernd perfekt, tolle Farben, hoher Kontrast (auch Mikrokontrast). Ab 200mm vollkommen zu vergessen. Nur kaufen, wenn es günstig ist.
Canon nFD 300mm f/4 L: Optisch schon bei Offenblende sehr gut. Habe es zu selten dabei gehabt, deshalb musste es gehen.
Contax 28-85mm f/3.3-4: Leider am kurzen Ende hohe Verzerrung und schlechte Ränder. Am langen Ende sehr gut, hoher Kontrast und schöne Farben. Ich empfehle aber eher das 35-70mm f/3.4.
Nikon AiS 20mm f/3.5: Winzig, scharfes Zentrum aber leider mit miesen Rändern. Eher nicht kaufen.
Vivitar Series 1 90mm f/2.5: Im Grunde das gleiche Objektiv wie das Tokina AT-X Macro 90mm f/2.5. Es ist allerdings schwerer (gebaut wie ein Panzer, unzerstörbar!) und noch Streulichtempfindlicher. Nur mit Gegenlichtblende zu gebrauchen.
Im Zulauf:
Zeiss Loxia 21mm f/2.8
Meine letzte Reiseausrüstung:
Walimex 8mm f/2.8 CSC Fisheye II
Sony Zeiss Vario-Tessar T* FE 16-35mm f/4 ZA
Sony SEL 16-50mm f/3.5-5.6 PZ OSS
Sony Zeiss Sonnar T* FE 55mm f/1.8 ZA
Sony SEL 55-210mm f/4.5-6.3 OSS
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So jetzt zum Abschluss noch eine Frage bzw. abschließende Gedanken - also das, was ich unter laut Denken bzw. Plauderei verstehe:
Im praktischen Betrieb auf Reisen habe ich nicht immer alles aus der Kombination FE 16-35mm f/4 OSS und A7R herauspressen können. Dies liegt im Wesentlichen am AF und der Bildfeldwölbung, könnte auch mit dem OSS zusammenhängen. Außerdem habe ich bei der letzten Reise dazu tendiert, meistens das Zoom zu benutzen, weshalb meine Bilder zum einen insgesamt recht weitwinklig und zum anderen meist mit 16mm oder 35mm gemacht wurden. 16mm waren im Rückblick aber meist zu viel Weitwinkel.
Deshalb überlege ich, das 16-35mm f/4 aus Handlinggründen (Bildfeldwölbung, kein manueller Unendlich-Anschlag) durch das Zeiss Loxia 21mm f/2.8 zu ersetzen. Zudem erhoffe ich mir dadurch, mich im Weitwinkel-Bereich etwas mehr zu "disziplinieren".
Eine weitere Überlegung: Da ich aus o.g. Gründen (im Wesentlichen eigene Unfähigkeit) nicht immer alles aus der Kombination FE 16-35mm f/4 OSS und A7R herauspressen konnte, wäre meine Idee, an der A7R auf Reisen nur noch hochwertige Festbrennweiten einzusetzen. (21mm), 35mm und 55mm habe ich schon, wobei das 35mm natürlich größer als das WW-Zoom ist. Mit dem 55mm konnte ich fast immer Top-Ergebnisse an der A7R erzielen, auch ohne Stativ oder sonderlich viel Ruhe. Im Rückblick sind die meisten Top-Bilder der letzten Reise mit dem Objektiv entstanden.
Sollte ich das mit den Festbrennweiten durchziehen, bin ich mir am langen Ende noch nicht so richtig sicher. Ist eine Lücke zwischen 35mm und 85mm zu groß? Tendenziell gefallen mir 50mm für Landschaft gut, für Portraitzwecke nicht so optimal (dafür gefallen mir dann 85mm besser).
Die A6000 würde ich dann zur Zoom-Kamera ertüchtigen. Damit würde dann alles schnell bewegte und schnappschussartige fotografiert werden. Das 55-210mm mag ich wie oben gesagt nicht so besonders. Das 16-50mm f/3.5-5.6 ist nicht schlecht, aber auch nicht super. Vielleicht wäre es als alleiniges Zoomobjektiv auch zu kurz, wenn das 55-210mm wegfällt. Am interessantesten finde ich da aktuell das SEL 18-105mm f/4 G OSS, da mir der Brennweitenbereich tendenziell am langen Ende reicht und es recht lichtstark ist. Ist es denn auch optisch eine Verbesserung zum SEL 16-50mm f/3.5-5.6 OSS?
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So, das ist natürlich ganz schön ausschweifend geworden, weil der Wunsch geäußert wurde, auch etwas zu den Objektiven zu schreiben. Aber so in etwa stelle ich mir das vor.
Wie man an dieser langen Liste sehen kann habe ich viel Freude daran, neue Objektive zu testen. Deshalb stelle ich meine Ausrüstung auch permanent in Frage. Führt nicht zwangsläufig zu Zufriedenheit mit dem Vorhandenen - andererseits weiß man dann aber zumindest sehr genau, was man hat.
Viele Grüße,
Jannik
Geändert von Yonnix (13.11.2015 um 14:50 Uhr)
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