Ist halt die Frage, wieviel Aufwand man treiben möchte/muss.
Mein Standard:
- immer RAW
- immer Aufhellblitz (mit Gary-Fong-Nachbau - ein Bouncer (Joghurtbecher) auf möglichst weisse Wand/Decke gerichtet tut es vermutlich auch)
- Belichtung M (Belichtungswaage auf 0)
- Blitzlicht um rd. 0,5 bis 1,5 Blende(n) reduziert (Einstellung im Menü)
- Blitzbelichtungsmessung über TTL
- Belichtungszeit (aus der Hand) bis auf 1/Brennweite runter und SS an
- Blende meistens F/8 bis F/11 - zur Not (bei dem UWW aber eher ungern) auch mal bis F/4,5 runter, wenn's denn unbedingt ohne Stativ gemacht werden muss
- Iso zwischen 200 und 800
Über RAW-Entwicklung (bei mir in LR4) wird Weissabgleich so angepasst, dass das Motiv (hier Küche) einigermassen korrekt rüberkommt. Farbtemperatur vom Blitz (ca. 5200° Kelvin) kommt dem "normalen" Tageslicht nahe (morgens und abends ist das eher etwas wärmer also <5000°, mittags, insbesondere wenn keine Wolken am Himmel sind, dann teilweise deutlich über 5000° und damit kühler).
Der ziemlich deutliche Unterschied (draußen eher blau, drinnen fast neutral) im Beispielbild kann durch Nutzung von (warmen) Glühlampenlicht (so um die 3200° Kelvin) als Belichtung für den Innenraum entstanden sein, auf das die Kamera automatisch den Weissabgleich eingemessen hat.
Je nach Brennweite und Aufnahmewinkel (ich bin häufig bei 12mm an Vollformat - da sieht man den Blitz auf spiegelnden Flächen leider fast bei jedem Aufnahmewinkel) sieht man den Blitz(aufsatz). Bei den von dir verwendeten 24mm sollte man die Speigelung bei dem verwendeten spitzen Winkel zur spiegelnden Fläche (Küche) gut verstecken können.
Wenn man das zu 100% vermeiden möchte, muss man indirekt blitzen. Leider kann man nicht sehen, ob links eine (gerne weisse) Wand ist. Die Decke scheint sehr hoch und (vermutlich ähnlich wie die Wand) weiss zu sein.
also Blitz (über Funk) an die der Küche abgewandten weissen Wand (wenn es die denn überhaupt gibt) und ggf. zusätzlich einen Blitz an die weisse Decke (wenn es denn eine weisse Decke gibt).
Natürlich kann man den oder die Blitze auch gegen große Reflektoren (z. B. Styropurwände) richten - das wird man als Spiegelung aber vermutlich sogar dann sehen können, wenn man die Wand etwas schräg zur Küche stellt.
Wenn du die Köchin bei der Arbeit am Herd fotografierst, mützt dir die indirekte Belichtung leider nicht nur - das Gesicht liegt dann im Schatten (oder kocht die mit dem Rücken zum Herd?).
Da dann (vermutlich) auch etwas mehr als 24mm zum Einsatz kommen, sollte ein (ggf. zusätzlich zu den indirekten Blitzen) Blitz problemlos als Aufhellblitz dazu kommen können, ohne dass man den in der Küchenfront sieht.
Und wie immer: probiere dein Setup unbedingt vorher einmal aus. Das geht zur Not auch erstmal zu Hause z. B. beim großen Badezimmerspiegel (oder wo auch immer ein großer Spiegel oder spiegelnde (Glas-)Flöchen in der Wohnung sein sollte) = wie muss ich fotografieren, damit man den Blitz / die Blitze nicht im Spiegel sehen kann.
Gibt es einen Grund, weshalb man nicht erkenen könen soll, dass die Küche eine spiegelnde Oberfläche hat?
vlG
Manfred
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Das Leben ist hart, ungerecht.......und endet mit dem Tode.
Ich persönlich bevorzuge das Leben (trotzdem).
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