Makro ist ein umfassendes Thema, wirklich nicht einfach. Ich habe mir Deine Beispielbilder angesehen. Die Schärfe sitzt ja schon da, wo sie hingehört. Deine Bilder sehen jedoch auf meinem Monitor alle etwas merkwürdig aus. Die Kontraste und die Sättigung erscheinen mir viel zu hoch. So habe ich das in der Natur noch nicht gesehen.
Ich habe keine große Erfahrung mit Insekten und Schmetterlingen, aber ich weiß, dass die bei uns im Feld eine Fluchtdistanz von 1-2 Meter haben. Bei solchen Distanzen bekommst Du sie auch mit einem Makroobjektiv nicht größer aufs Bild. Wenn man sich dann anschleicht, bis das Tierchen zumindest das halbe Format ausfüllt, dann ist es plötzlich vor dem Fokussieren schon wieder weg. Dabei spielt es gar keine Rolle, ob man mit 95 oder 150 mm Brennweite arbeitet, die ersten Versuche sind furchtbar frustrierend.
Ein gutes Makroobjektiv bedeutet noch lange keine guten Makrobilder. Dazu gehört viel, viel Geduld, und manchmal auch eine gute Portion Glück.
Vor allem braucht es auch viel Licht, denn die Schärfeebene bei Makros ist winzig. Bei Offenblende ist der Bereich keinen Millimeter dick, und selbst bei f/11 wird eine Biene nicht durchgängig scharf. Mehr abblenden bringt nichts, weil die Beugung dann zu stark wird, und die Belichtungszeit so lang, dass entweder das Bild oder das Motiv verwackelt, oder die kurze Zeit durch hohe ISO erkauft werden muss.
Wie gesagt, Makrofotografie ist etwas für außergewöhlich geduldige und frustresistente Menschen, die hundert mal neu Anlauf nehmen, um DAS Bild zu machen, was sie sich wünschen.
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Gruß
Gottlieb
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