Jetzt mal ehrlich, die meisten Reiseziele und Sehenswürdigkeiten sind doch bereits professionell für Hochglanzbildbände abfotografiert worden, mit dem besten verfügbaren Material. Die haben sich dafür die besten Standorte, Blickwinkel, Witterungsverhältnisse, Jahres- und Tageszeiten ausgesucht bzw. abgewartet, auch abseits der Hauptstraßen. Das kann man als privater Individualreisender kaum leisten, erst recht nicht unter den Zwängen einer Reisegruppe. Vielleicht haben manche Amateure den Ehrgeiz, hier mithalten zu wollen. Aber zumindest ich will die Reise mit meinen eigenen Sinnen in Echtzeit erleben, anstatt mich mit Fototechnik zu belasten, gedanklich wie gewichtsmäßig. Mitunter ist da auch ein „Reisezoom“ zu viel. Man fotografiert nur nebenher, und dann um die eigene Perspektive zu dokumentieren, mitunter auch solches, was es vielleicht so noch nicht in den Bildbänden gibt.
Da sollte man sich von der Angst befreien, nicht die richtige Brennweite dabeizuhaben. Und nanchmal schränkt die fehlende Lichtstärke oder die zu große Optik mehr ein. Mut zur Lücke und Mut zum Draufhalten mit dem, was man hat.
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