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Alt 17.06.2015, 10:04   #5
Aleks
 
 
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Beiträge: 948
Hallo Tim,

einen identischen Thread gab es hier kürzlich, ich erlaube mir mal meine eigenen Beiträge an der Stelle zu zitieren:
Zitat:
Zitat von Aleks Beitrag anzeigen
Ich würde an Deiner Stelle ganz gründlich überlegen, wie viel Automatik und wie viel Manuell es wirklich sein soll.
Danach entscheiden, welche Kamerageneration (70er/80er/90er Jahre) es werden soll.

Rein mechanische Kameras mit separatem BeLi (grob 70er Jahre; Zorki 4, Zorki 6, Zenit, Rollei 35, Lubitel 166) haben ihren Charme. Klar kann man alles manuell machen, aber manchmal ist es aber ganz angenehm eine brauchbare TTL-Belichtungsmessung zu haben, um sich dafür auf die Scharfstellung und Blende zu konzentrieren. Falls es Tuchschlitzverschluß-Kameras sind (Zorki, Zenit), ist darauf zu achten, dass die Verschlußtücher noch nicht trocken/spröde sind. Dafür ist mit defekten elektronischen Komponenten nicht zu rechnen, da (bis auf die Rollei) keine verbaut sind. Solltest Du eine längere Nutzung einplanen, lohnt sich eventuell die Anschaffung eines ordentlichen separaten Belichtungsmessers, z.B. Minolta Auto Meter.

Die hellen Sucher der nicht-AF Minolta Generation (grob 80er Jahre: X-500, X-700) mit den Schnittbild-Mattscheiben machen [mir] riesig Spaß und kümmern sich zuverlässig um die richtige Belichtungszeit. Batterien sind überall erhältlich. Manuelles Filmvorspulen ist hier ebenfalls angesagt. Bei diesen Modellen muss man darauf achten, dass die Lichtdichtungen noch intakt sind. Ich bin bei diesen Kameramodellen noch keinen vertrockneten Verschlußtüchern begegnet, dafür sind die noch nicht alt genug. Einige Modelle bringen aber auch schon den überlegenen vertikalen Metallschlitzverschluß mit. Viele original Minolta Objektive mit dem SR-Bajonett (auch als MC- oder MD-Bajonett bezeichnet), insbesondere die Festbrennweiten, spielen auf hohem Niveau. M42-Objektive sind per Adapter auch einsetzbar.

Gehst du in die Minolta Dynax-Generation (grob 90er Jahre), kannst du eventuell auf vorhandene Objektive mit dem Alpha-Bajonett ganz ohne Adapter oder M42 per Adapter zurückgreifen. Die Gehäuse bekommst du sehr günstig gebraucht, teilweise günstiger als die nicht-AF-Generation. Mein Tipp: Minolta Dynax 600si Classic. Eine relativ moderne motorbetriebene AF-Programmautomatik, aber im klassischen Design mit der Möglichkeit alternativ alles manuell zu steuern. Die Lichtdichtungen-Problematik besteht hier nicht, lediglich die Gummigriffe können Auflösungserscheinungen zeigen und klebrig sein. Eine ganz wunderbare Kamera ist die Dynax 7, allerdings wird die relativ teuer gehandelt. Erste AF-SLR-Kamera war übrigens die Minolta 7000AF.

Hier findest du meine persönlichen Erfahrungsberichte zu diesen Kameras: Link
und

Zitat:
Zitat von Aleks Beitrag anzeigen
Die beste Kamera ist die, an die man sich gewöhnt hat, die man 100% beherrscht, ihre Stärken, Schwächen und Marotten kennt ;-)
Das ist bei mir zu Analog-Zeiten ganz klar die Dynax 600si gewesen (paar hundert Filme verschossen).

Als ich noch mit der 600si unterwegs war, konnte ich mir die Dynax 7 leider noch nicht leisten. So wie die 7 in der Hand lag, fand ich sie aber toll. Das Gefühl habe ich erst in der Alpha 700 / 850 wiedergefunden.

Für mich ist stellt die 7 die letzte "richtig gute" analoge Minolta SLR dar. Nicht ohne Grund, orientierte sich das Design der digitalen Ko-Mi 7D stark an der analogen Dynax 7. Die Modelle Dynax 3L, 4, 40, 60 die nach der 7 erschienen sind, fand ich eher abschreckend.

Ich hatte überlegt mir aus Nostalgiegründen und für die paar Filme, die ich im Jahr noch durchziehe, noch eine 7 zu holen, aber Du hast vollkommen Recht - sie ist schwer zu bekommen. Wer eine hat, gibt sie nicht her. ;-)

Zum Glück gibt’s noch mehr schöne funktionsfähige Kameras, die man wirklich günstig bekommt.
Gruß, Aleks
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