Bei Panoramen hat eine Wasserwaage nur eine untergeordnete informative Funktion, und ist in der Praxis völlig vernachlässigbar. Das exakte Ausrichten geschieht nachträglich per Software. PTGui stellt dafür eine beliebig genaue (besser als pixelgenaue) numerische Funktion zur Verfügung. Andrerseits kann man per Software aus völlig exakt waagerecht aufgenommen Panoramen ein schräges oder wellenförmiges Panorama erstellen, wenn man nur eine einzige unbedachte Mausbewegung in Panoramaeditor macht. Damit wäre der ganze Aufwand des genauen Ausrichtens hinfällig. Es reicht, wenn man so genau ausrichtet, dass beim Schwenken der Kamera keine Bildinhalte verloren gehen, die man eigentlich drauf haben wollte. Mir reicht dafür ein mittelmäßiges Augenmaß.
Viel wichtiger ist bei solchen Innenräumen, dass man die Kamera möglichst genau um die Eintrittspupille (oft auch Nodalpunkt genannt) dreht, so dass es an keiner Stelle Parallaxen-Verschiebungen gibt. Im gezeigten Bild kann ich auf Ahieb keine solchen Fehler erkennen, aber das bedeutet nicht, dass sie im Druck auch nicht da sind.
Dein Panorama ist schon recht gut ausgerichtet, aber noch nicht perfekt. Das sieht man eigentlich nur, wenn man selbst Panoramen macht und weiß, wo die kritischen Stellen sitzen, an denen sich auch kleinste Ungenauigkeiten offenbaren. Das Ausrichten darf man aber auch nicht übertreiben. Wenn man versucht, Kanten gerade zu stellen, die in Wirklichkeit nicht lotrecht stehen, wird man verrückt an so einem Bild. Und sei gewiss, nicht alles, was eigentlich senkrecht geplant war, wurde auch genau lotrecht gebaut. Ich weiß, wovon ich rede, weil ich gelegentlich mit räumlichem Messen am Bau zu tun habe. Die langen Hängekabel der Lampen sind z.B. höher zu bewerten als die Kanten von Säulen oder Lisenen.
Wie man perfekt ausrichtet, habe ich für PTGui herausgefunden, und zwar mit großer Genauigkeit und technisch einwandfrei nachvollziehbar. Räumliches geometrisches Vorstellungsvermögen hilft, um diese Methode nicht nur auswendig zu lernen, sondern den Sinn dahinter zu verstehen.
Ich erkläre das hier jetzt noch nicht, weil ich nicht weiß, welche Funktionen Dein Stitching-Programm zur Verfügung stellt.
Was mir an Deinem Bild noch auffällt, dass die Fenster ziemlich großflächige Überstrahlungen zeigen. Ich bin nicht sicher, ob mir das in einem Fotobuch so gefallen würde. Hast Du auch eine Version ohne diese überbelichteten Bereiche?
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Gruß
Gottlieb
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