moin,
„Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.“ (Arthur C. Clarke, 1973)
Wer hier "versteht" noch wirklich, wie Mikroelektronik funktioniert?
Damit meine ich nicht die Boolsche Schaltalgebra, Transistoren usw, sondern das Zusammenspiel von >>100 Mio davon auf einem Chip von <5mm Kantenlänge bei Taktzeiten im Sub-ns-Bereich und Strukturgrößen tief im Reich der Quantenwelt und der Manipulation einzelner Elektronen oder Löcher. Die Strukturbreiten sind nicht die kleinsten Abmessungen, die Strukturdicken sind schon länger noch viel kleiner und liegen bereits in der Größenordnung von <100 Atomen. Das ist keine sience fiction mehr, sondern die Realität, die man an jeder Ecke für kleines Geld kaufen kann.
Trotzdem gibt es absolute Grenzen: Maxwell's Dämon ist eine davon, und für die Informationstheorie die wichtigste. Wenn wir einzelne Elektronen manipulieren, könnten wir den 2. Hauptsatz umgehen. Aber der Dämon muss für die nächste Entscheidung das Ergebnis der vorherigen Messung vergessen, und damit gewinnt der 2. Hauptsatz eben doch. Klingt jetzt völlig abstrus, die Konsequenz ist aber Entropieerhöhung und damit Abwärme, und diese setzt die letzte Grenze. Aktuelle Hochleistungschips haben bereits Leistungsdichten, die weit jenseits der von Kernreaktorkernen liegt. Man kann diese Leistungsdichten kaum noch wegkühlen, selbst isotopenreiner 12C-Diamant hat eine endliche Wärmeleitungskapazität.
Flash-Speicher ist jetzt nahe am Limit, aber die nächste Technologie wird bereits eingesetzt. FE-RAM, Phasenspeicher, ... welche sich durchsetzen wird ist nur eine Frage der Zeit, ich rechne noch vor Ende des Jahrzehnts damit. Wo deren Grenzen dann erreicht werden, ist im Moment nur durch die absoluten Grenzen der Physik nach oben abschätzbar.
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