Ich blase mal ins gleiche Horn wie Hans: Nicht zu rasch umtauschen. Bis Du die optische Qualität des Superzooms als reale Begrenzung der Qualität Deiner Bilder erleben wirst, dauert es wahrscheinlich noch etwas.
Diese Objektive können nämlich durchaus in vielen Situationen beachtlich gut abbilden und ich habe manches Superzoombild gesehen - oder selber gemacht-, das sich wirklich nicht verstecken muss.
Wenn das Deine erste DSLR ist, irritiert Dich wahrscheinlich der Unterschied zu Bildern mit Kompaktkameras. Die sind meist knackscharf und recht knallig bunt.Dagegen wirken DSLR Bilder frisch aus der Kamera gerne mal flau und lasch. ..Hans sagte das ja auch schon.
Die Bilder der Kompaktknipsen wirken aber nicht gefälliger, weil die Kamera sie so macht, sondern weil die Software der Kamera die Rohaufnahmen aggressiv nachbearbeitet.
Bei Spiegelreflexkameras ist das entweder (fast) gar nicht der Fall (RAW Format) oder eben in mehr oder weniger deutlich abgeschwächter Form (JPG Format). So bleibt dem Fotograf mehr Freiheit für die Nachbearbeitung und Optimierung nach dem eigenen Geschmack am Computer. Das ist generell bei Spiegelreflexkameras ein wichtiger Arbeitsschritt. Man kann zwar durchaus auch sehr gute "fertige" JPGs direkt aus der Kamera bekommen, aber dafür muss sie sehr gut eingestellt und an die jeweilige Aufnahmesituation angepasst sein. Das schaffen die Automatik - und auch die Szenenwahlprogramme selten richtig gut und dem Einsteiger fällt es auch schwer. Gerade die A77, egal, ob I oder II, hat soviel Möglichkeiten, dass man zwar Top Ergebnisse bekommen, aber eben auch extrem viel falsch machen kann.
Also bringt einarbeiten in die EBV und nacharbeiten erstmal die raschesten Erfolge..... Du wirst bald lernen, was Du an einem Bild noch optimieren kannst und was nicht. Feintuning von Schärfe und Kontrast sind sehr übliche Schritte dabei.
Durch den im Vergleich zur Kompaktamera größeren Sensor sinkt physikalisch bedingt auch die Tiefenschärfe bei den Aufnahmen mit einer DSLR und man sieht auch viel stärker den Effekt der jeweiligen Blendenöffnung auf die Tiefenschärfe. Ignoriert man das beharrlich, wird man auch häufig Bilder erhalten, mit deren Schärfeeindruck man nicht zufrieden ist. Man kann übrigens auch mit modernen DSLRs deutlich höhere ISO Werte wagen als mit den meisten Kompaktkameras und so Verwacklungen auch bei kleinen Blendenöffnungen vorbeugen. Gerade die A77 II ist ein prima Werkzeug, um auch mit dem wenig lichtstarken Superzoom noch sehr brauchbare Aufnahmen bei wenig Licht zu ermöglichen. Man muss nur erstmal lernen wie......
Mein Rat also: Befasse dich erstmal mit den Besonderheiten Deiner neuen Kamera, lerne ihre Möglichkeiten und Begrenzungen in der Kombination mit dem genannten Objektiv kennen und befassse dich ein wenig mit den physikalischen Grundlagen. Kauf Dir aber erst etwas anderes, wenn Du ganz genau weisst, warum und was Du anderes brauchst. Sonst ist rasch viel Geld zum Fenster herausgeworfen und der Frust trotzdem nicht kleiner geworden.
Bis zu einer fundierten Neukaufentscheidung freu Dich erstmal darüber, dass bei ein wenig Lerneifer die Bilder mit Deinem "Suppenzoom" schon rasch merklich schärfer, besser und schöner werden.
Gerade für den Anfänger ist ein großer Brennweitenbereich doch sehr hilfreich, da man rasch und spontan die Brennweite der Situation anpassen kann. Eine Festbrennweite schränkt doch sehr ein und zwingt zu einer sehr viel sorgfältigeren Bildplanung. Das hat durchaus pädagogischen Wert- aber am Anfang ist IMHO weniger die Bildgestaltung (das kommt schon noch) wichtig, als vielmehr, erstmal die Technik zu verstehen und in den Griff zu bekommen.
Dazu eignet sich Dein Superzoom prima.
Viele Grüße
Ingo
P.S.: Bilder zeigen hilft enorm dabei,hier sinnvolle und spezifische Ratschläge zur Verbesserung zu erhalten.
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Viele Grüße
Ingo
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Kober? Ach der mit den Viechern!
Geändert von ingoKober (10.09.2014 um 14:39 Uhr)
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