Zitat:
Zitat von MME
...vergesst nicht, dass Karl die D7 ohne i hat, die hat m.E. einen höheren Stromverbrauch...
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Tut mir Leid Dir hier widersprechen zu müssen,
die Stromaufnahme der D7/i/Hi ist praktisch gleich und in der Praxis nicht zu unterscheiden.
Der Stromverbrauch des LCD ist bei der D7i zwar etwas niedriger, der der Elektronik aber dafür etwas höher, beides zusammen somit etwa gleich (in Summe deutlich weniger als 100mA Unterschied).
Diese Ströme habe ich an mehreren Kameras reproduzierbar nachgemessen.
Die Aussage, die D7i sei sparsamer, stammt wohl aus der Marketingabteilung von Minolta und beruht eher auf Wunschdenken.
Das
Hauptproblem der gesamten D7-Reihe (inkl. D7i und D7Hi) ist die
zu hohe erforderliche Einschaltspannung, die mindestens anliegen muß, damit die Kamera überhaupt anläuft.
Hier wurde wohl bei der Festlegung von
6V Nennspannung ausgegangen, da die D7 nur mit Alkaline-Trockenbatterien (4x1,5=6V) ausgeliefert wurde (aber selbst damit läuft sie nur ca. 15-20 Minuten).
Im
Dauerbetrieb, also ohne manuelles oder automatisches Ausschalten (Standby),
läuft die Kamera tatsächlich ordentlich lange (>2,5 Stunden bzw. deutlich über 300 Bilder mit 2300mAh-Sanyo-Zellen).
Diese
extreme Spannungsabhängigkeit beim Betrieb mit NiMh-Zellen kann man nur etwas abmildern, indem man
IMMER nur frisch geladene Qualitätszellen (z.B. Sanyo 2100 oder 2300mAh) verwendet, sowie ein sehr gutes Ladegerät wie AT2, AT3, AP2010 oder AP2020.
Wird das nicht beachtet, wird man mit z.T. extrem kurzer Betriebsdauer durch nur sehr gering entladbare Akkus bestraft.
Wenn man geladene NiMh-Zellen vor der Benutzung liegen läßt, verringert sich nämlich ihre Spannung um einige Dutzend Millivolt (je länger desto mehr).
Nach meinen eigenen Messungen nutzt die D7i frisch geladene und bis zu 24h gelagerte NiMh-Zellen aber auch nur zu etwa 40% der Kapazität, nach 7 Tagen (bei 20°C) sind es nur 2,5% und nach 14 Tagen sogar nur 1%.
Das hat nichts mit Selbstentladung der NiMh-Zellen zu tun, da die in der Kamera nicht mehr nutzbaren Zellen bei der Nachmessung in einem speziellen Entladegerät noch fast die volle Kapazität aufwiesen (nach 7 Tagen noch knapp 90%, nach 14 Tagen noch knapp 85%).
Dies deckt sich übrigens auch mit der Theorie, nach der ein NiMh-Akku etwa 10% pro Woche oder 1% pro Tag verliert.
Die
einzige Alternative für
jederzeit nutzbare lange Betriebszeiten sind leider nur
externe Akkupacks mit erhöhter Spannung (z.B. mit 7,2-7,4V), wie die bekannten Lithium-Ionen-Akku/Ladegerät-Sätze von Minolta (EBP-100) oder das Fremdfabrikat DPS-9000.
Die längere Betriebsdauer wird fast nur durch das höhere Spannungsniveau der Li-Ionen-Zellen (2x3,6V=7,2V statt 4x1,2V=4,8V bei NiMh-Zellen)
erzielt, die in etwa gleiche oder nur minimal höhere gespeicherte Energie spielt eine weitaus geringere Rolle.
Die Li-Ionen-Zellen weisen kaum Memory-Effekt auf, d.h. man kann auch Wochen oder Monate gelagerte Akkus noch verwenden.
Leider sind sie aber sehr teuer und haben (theoretisch) eine kürzere Lebensdauer als NiMh-Zellen (die aber auch niemals tiefentladen oder überladen werden dürfen).
So praktisch AA-NiMh-Standard-Zellen bei der Beschaffung auch sein mögen (das war damals ein wichtiger Grund für mich, die D7/i zu kaufen), ein wirklich problemloser Betrieb ist damit leider nur selten möglich (s.o.).
An den NiMh-Zellen selbst liegt es zwar nicht, aber die D7-Reihe stellt einfach zu hohe Ansprüche an das Spannungsniveau...
Minolta dürfte das sicher auch erkannt haben, denn die A1/A2 und die neue A200 werden mit Li-Ionen-Akkus betrieben.
Gruß
Tom
PS: Die Sanyo 2300er sind übrigens die besten AA-NiMh-Zellen, die ich jemals in die Finger bekommen habe (und ich habe schon sehr viele ausgemessen). Von No-Names vom Ald*, Baumarkt oder C*nrad sollte mal lieber gleich die Finger lassen, das gibt meistens nur Frust...